Zurich strebt weiteres Wachstum an und will die Rendite steigern
Die Zurich Insurance Group hat sich für die kommenden drei Jahre neue, ambitiösere Ziele gesetzt. Der weltweit tätige Versicherungskonzern will profitabel weiterwachsen und an die Aktionärinnen und Aktionäre auch in Zukunft grosszügig Geld ausschütten.
Zurich habe in der Vergangenheit bereits marktführende Aktionärsrenditen erwirtschaftet und sehe neue Möglichkeiten, die Erfolgsgeschichte zu beschleunigen, wird Konzernchef Mario Greco im Vorfeld des Investorentreffens vom Donnerstag in einer Mitteilung zitiert.
Hohe Rendite angestrebt
Die Zurich lanciere nun einen Dreijahresplan mit «den ehrgeizigsten Zielen der Geschichte», so Greco. Von 2025 bis 2027 strebt die Gruppe eine bereinigte Eigenkapitalrendite auf dem Betriebsgewinn (BOP) von mindestens 23 Prozent an. Dazu wird etwa das Eigenkapital um nicht realisierte Kapitalgewinne und -verluste bereinigt.
In dem eigentlich noch bis Ende 2025 laufenden Dreijahresprogramm liegt die Messlatte bei der Rendite bei mindestens 20 Prozent. Diese hatte die Gruppe etwa im 2023 (23%) oder im ersten Halbjahr 2024 (25%) bereits klar übertroffen.
Was das Ziel zum Gewinnwachstum angeht, will die Zurich in den kommenden drei Jahren den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) durchschnittlich um mehr als 9 Prozent steigern. Für dieses Jahr erwartet die Zurich ein EPS-Wachstum von mehr als 10 Prozent, nachdem davor noch ein Zielwert von tieferen 8 Prozent gegolten hatte.
Fokus auf Firmenkunden und Vorsorgelösungen
Der Konzern legt in der neuen Strategieperiode den Fokus etwa auf das Geschäft mit grösseren Firmenkunden (Commercial). Mit einem noch disziplinierteren Underwriting beim Abschluss von Versicherungsverträgen soll dort die Portfolioqualität verbessert und der Betriebsgewinn bis 2027 auf über 4,2 Milliarden US-Dollar nach 3,6 Milliarden im 2023 gesteigert werden.
Im Privatkundengeschäft und mit KMU (Retail) strebt die Zurich derweil die Rückkehr zu langfristiger Profitabilität an, wie es hiess. Hier sollen ebenfalls Verbesserungen im Underwriting sowie eine Optimierung des Geschäftsmix und die Nutzung von Skaleneffekten den Weg dahin ebnen. Ein wichtiger Schritt dazu sei etwa die zuletzt angekündigte Übernahme der Reiseversicherung für Privatkunden vom US-Konzern AIG gewesen.
Zudem wird auch in der Lebensversicherung etwa beim Vorsorgeschutzgeschäft ein kräftiges Wachstum der Prämien von im Durchschnitt jährlichen 8 Prozent angepeilt. Und ausserdem soll das Geschäft mit fondsgebundenen Vorsorgeprodukten noch mehr Geld in die Kassen spülen. Das Vorsorgeschutzgeschäft wird neu in einer einzigen globalen Einheit zusammengefasst.
Einen Beitrag zum Wachstum erhofft sich die Zurich überdies auch aus dem Geschäft mit dem US-Partner Farmers, für den die Gruppe Dienstleistungen erbringt.
Weitere «attraktive» Ausschüttungen
Für die Aktionäre will Greco auch in Zukunft «erheblichen Mehrwert» schaffen, mit einer «sehr attraktiven» Dividendenpolitik, wie es hiess. Die Ausschüttungsquote am erzielten Gewinn liegt dabei auch in Zukunft bei rund 75 Prozent und die SST-Solvenzquote soll sich weiterhin über der Marke von 160 Prozent bewegen.
Damit dafür genügend Mittel zur Verfügung stehen, sollen über die kommenden drei Jahre kumuliert Barmittel (Cash Remittances) im Umfang von über 19 Milliarden Dollar erarbeitet werden. Im bisherigen Programm von 2023 bis 2025 wurden solche Geldflüsse in Höhe von 13,5 Milliarden anvisiert.