Ein Evakuierter klagt: «Wir haben Risse in den Böden und Fassaden – und jetzt auch im Herzen»
In Tiefencastel hat die Gemeinde Albula/Alvra am Mittwoch über die neusten Erkenntnisse zu einer Umsiedlung von Brienz informiert. Es kam dabei auch zu emotionalen Äusserungen aus der Bevölkerung.
Konkret sieht das Umsiedlungsprojekt zum jetzigen Zeitpunkt vor, in Faderna unweit des Heims Envia gut 3100 Quadratmeter Land umzuzonen. Entstehen könnten dort bis zu drei Mehrfamilien- und sechs Doppeleinfamilienhäuser für rund 70 Personen. In Tiefencastel wiederum wären es gut 9500 Quadratmeter, die neu eingezont werden könnten, um dann Bauland für bis zu vier Mehrfamilien- und zwölf Doppelhäuser zu schaffen, es böte insgesamt Platz für etwa 100 Personen. Die Grundstücke sollen als Bauland ausschliesslich der Umsiedlung dienen.
Wieder weitergeprüft wird zudem der von den meisten Brienzerinnen und Brienzern 2020 favorisierte Standort Vazerol West. Er war vorübergehend ausser Rang und Traktanden gefallen, weil er plötzlich in die durch die Rutschung und Bergsturzprozesse gefährdete Planungszone der Gemeinde zu liegen gekommen war. «Wir hatten Vazerol auf dem Radar, dann mussten wir es wegnehmen», bestätigte am Mittwoch unter anderen Richard Atzmüller, Leiter des Amts für Raumentwicklung. «Seit drei Monaten ist es nun wieder zurück in der Betrachtung» – im September konnte es aus der Gefährdungszone entlassen werden. Der Standort wird nun ebenfalls als Umsiedlungsmöglichkeit geplant, inklusive neue Umfrage bei den Betroffenen. Eine Einzonung soll der Gemeindeversammlung noch 2025 vorgelegt werden.