England spielt in der Nations League auch für Tuchels Masterplan
Im Januar startet Thomas Tuchel mit England das Projekt «Weltmeister 2026». Für einen Einstand nach Plan dürfen sich die Three Lions in den letzten Spielen unter Lee Carsley keinen Fehltritt leisten.
Zwei Runden vor dem Ende der Gruppenphase und ein Monat nach der 1:2-Heimniederlage gegen Griechenland steht Englands direkte Rückkehr in die höchste Liga auf der Kippe. In dieser sind nur Deutschland und Spanien bereits für die Viertelfinals qualifiziert. Schwergewichte wie der WM-Zweite Frankreich, Italien und die Niederlande kämpfen noch ums Weiterkommen.
Die Schweiz, bei der erstmaligen Durchführung noch die punktbeste Mannschaft in den Gruppenspielen, wird in den Viertelfinals kaum mehr mitmischen. Realistischer ist, dass das Nationalteam im März im Playoff gegen den Abstieg spielt oder schon am nächsten Montagabend nach dem letzten Gruppenspiel gegen Spanien als Absteiger feststeht.
England: Tuchel schaut mit
England bestreitet am Donnerstag und Sonntag die letzten Spiele unter Interimscoach Lee Carsley. Die entscheidenden Partien im Kampf um den direkten Aufstieg sind auch für Carsleys Nachfolger Thomas Tuchel relevant. Bleibt England nämlich Zweiter hinter Griechenland, muss der erste deutsche Nationaltrainer Englands seinen Masterplan für das Projekt «Weltmeisterschaft 2026» noch vor seinem Amtsantritt umstellen.
Wegen der Heimniederlage gegen die Griechen beim letzten Zusammenzug liegt England drei Punkte hinter der Überraschungsmannschaft des serbischen Trainers Ivan Jovanovic, der mit vier Siegen aus vier Spielen einen Traumstart hingelegt hat. Bliebe es so, müsste Tuchel mit den Three Lions im März in den Playoffs der Nations League antreten, anstatt wie geplant mit der WM-Qualifikation starten zu können.
Schlüsselspiel der Engländer ist das Auswärtsspiel in Griechenland am Donnerstag (20.45 Uhr) in Athen, das sie gewinnen müssen. Drei Tage später in London ist der Tabellendritte Irland der letzte Gegner. Mit Trent Alexander-Arnold (Liverpool), Phil Foden, Jack Grealish (beide Manchester City), Cole Palmer (Chelsea) sowie den Arsenal-Spielern Declan Rice und Bukayo Saka verzeichnet Carsleys Team mehrere gewichtige Absenzen.
Italien und Frankreich: Vor Belgien
Italien, Frankreich und Belgien spielen in der Gruppe 2 der höchsten Liga um zwei Viertelfinal-Tickets – mit den besseren Aussichten für Italien und Frankreich. Die ungeschlagenen Italiener sind in der Pole-Position und benötigen aus den ausstehenden Duellen gegen die direkten Konkurrenten am Donnerstag und Sonntag noch einen Sieg. Italiens Trainer Luciano Spalletti kann mit Mateo Retegui (11 Tore in 12 Spielen für Atalanta Bergamo) und Moise Kean (8 Tore in 11 Spielen für die AC Fiorentina) auf zwei formstarke Stürmer zählen.
Frankreich, das zum zweiten Mal in Folge auf Kylian Mbappé verzichtet, hat als Zweiter fünf Punkte Reserve auf Belgien und kann sich das Viertelfinal-Ticket ebenfalls schon am Donnerstag mit einem Heimsieg gegen Israel sichern.
Niederlande und Kroatien: Matchball trotz Zitterpartie
Mit fünf Punkten aus vier Spielen und drei Matches ohne Sieg nach dem 5:2 zum Auftakt gegen Bosnien-Herzegowina ist die bisherige Ausbeute der Niederlande bescheiden, dennoch ist das Weiterkommen gut möglich. Um die Kritik an Trainer Ronald Koeman zum Verstummen zu bringen, sollte sich die Elftal am Samstag mit einem Heimsieg gegen Ungarn für die Viertelfinals qualifizieren – auch wenn im Fall eines Sieges zum Abschluss gegen das Schlusslicht Bosnien-Herzegowina auch ein Unentschieden mit wenig Gegentoren reichen könnte.
Kroatien geht als Zweiter der Gruppe A mit einer Reserve von drei Punkten auf Polen in die Duelle mit den sieglosen Schotten und Leader Portugal und hat in den Direktbegegnungen mit Polen die Oberhand. Portugal ist wie Italien und das bereits qualifizierte Duo Spanien und Deutschland ungeschlagen und kann die Viertelfinals kaum verpassen.