Bürger Sri Lankas wählen neues Parlament
Gut zwei Monate nach dem Antritt des linksgerichteten Präsidenten Anura Kumara Dissanayake hat in Sri Lanka die Wahl zu einem neuen Parlament begonnen. Die von Dissanayake angeführte Allianz der Nationalen Volksmacht (NPP) strebt eine Mehrheit in der 225 Sitze zählenden Volksvertretung an.
Der 55-jährige Marxist hofft, damit die eigene Position stärken zu können, um seine politischen Ziele besser umsetzen zu können. Die NPP war bisher nur mit wenigen Abgeordneten im Parlament vertreten gewesen.
Mehr als 17 Millionen Bürger Sri Lankas waren in dem südasiatischen Inselstaat aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Wann erste Ergebnisse vorliegen, war zunächst unklar. Die Abgeordneten werden normalerweise für fünf Jahre gewählt. Dissanayake hatte allerdings das Parlament nach seiner Wahl kraft seines Amts im September vorzeitig aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt.
Regierungspartei gilt als Favorit
Die NPP ging als Favorit in die Wahl, doch galt als unklar, ob sie eine Mehrheit von mindestens 113 Mandaten erringen kann. Nach Berichten der sri-lankischen Zeitung «Daily FT» wurde der Urnengang als wichtiger Test gesehen, ob die Koalition von Dissanayake die für sie nötige Unterstützung der Bevölkerung hat. Die NPP hatte unter anderem versprochen, das Land wieder zur wirtschaftlichen Stabilität führen zu wollen. Das Land kämpft nach wie vor mit den Folgen einer schweren Wirtschaftskrise, die vor zwei Jahren massive Proteste ausgelöst hatte.