Rutschender Schutt in Brienz GR kann nicht gesprengt werden
Die absturzgefährdete Schuttlawine oberhalb des Bündner Bergdorfs Brienz kann nicht gesprengt werden. Dies legten die Behörden den Betroffenen am Dienstagabend dar. Diese müssen sich deshalb ab Sonntag auf eine mehrmonatige Evakuierung einstellen.
Eine Sprengung der absturzgefährdeten 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein, die derzeit das Bergdorf Brienz GR unter sich zu begraben drohen, sei nicht machbar. Das hiess es am Dienstagabend an einer Informationsveranstaltung für die Betroffenen in Tiefencastel GR.
Dafür müssten zehntausend 10 bis 20 Meter tiefe Bohrungen mit 360’000 Kilogramm Sprengstoff gemacht werden, wie Andreas Huwiler vom kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren den Betroffenen erklärte. Dies wäre das Dreissigfache der Hiroshima-Bombe. Damit würde vermutlich ein Bergsturz mit verheerendem Ausmass ausgelöst.
Die Sprengfrage war immer wieder aufgetaucht. Die Brienzerinnen und Brienzer müssen am kommenden Sonntag das Dorf verlassen und möglicherweise bis im nächsten Frühling zuwarten, bis die Steinlawine von selbst abgeht.