Archäologiepark in Pompeji führt Besucher-Limit ein
Immer wieder finden Forscher in der versunkenen Stadt Pompeji in Italien unbekannte Räume oder Skelette von Opfern des Vesuvausbruchs. Der Archäologiepark gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Landes - entsprechend voll ist es dort. Allein diesen Sommer verzeichnete der Park mit vier Millionen Besuchern einen Rekord. Die Leitung will nun gegen den Massentourismus vorgehen und führt ein Besucher-Limit ein.
Ab kommender Woche will der Archäologiepark die Zahl der Besucher auf 20.000 pro Tag begrenzen und zudem personalisierte Eintrittskarten einführen. Die neue Regelung gilt nach Angaben des Parks ab dem 15. November.
Im Sommer auch Zeitfenster
Dann werden entsprechend der neuen Regelung nur noch maximal 20.000 Tickets ausgegeben, zur Hauptsaison im Sommer werden auch diverse Zeitfenster zur Verfügung stehen, um den Ansturm besser eingrenzen zu können. An einigen Tagen im vergangenen Sommer verzeichnete der Park rund 36.000 Besucher.
Die Stadt am Fusse des Vesuvs war im Jahr 79 nach mehreren Vulkanausbrüchen von Asche, Schlamm und Lava bedeckt worden. Die konservierten Überreste von Tod und Verwüstung geben bis heute einen Einblick in das Leben von damals.
«Wir arbeiten an mehreren Projekten, um den Druck der Menschen auf die Stätte zu mindern, der eine Gefahr sowohl für die Menschen als auch für das einzigartige und zerbrechliche Kulturerbe darstellen kann», sagte der deutsche Direktor des Parks, Gabriel Zuchtriegel. «Wir streben einen langsamen, nachhaltigen, angenehmen und nicht massenhaften Tourismus an, der sich auf das gesamte Gebiet um die Unesco-Stätte erstreckt», betonte Zuchtriegel.
Massentourismus grosses Problem in Italien
Viele italienische Städte kämpfen mit dem Phänomen des Massentourismus. Insbesondere die Lagunenstadt Venedig im Norden Italiens gilt als Musterbeispiel für «Overtourism». Sie hat sich eine Strategie einfallen lassen: Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig seit diesem Jahr an manchen Tagen Eintritt von Kurzbesuchern: bislang fünf Euro. Künftig wird es bis zu doppelt so teuer.