Klimawandel führt zu mehr Nassschneelawinen bis 2100
Die Folgen des Klimawandels fördern die Zunahme von Nassschneelawinen oberhalb der Waldgrenze im Winter. Lawinensicherheitsdienste können diese kaum künstlich auslösen. Als Sicherheitsmassnahme hilft nur die Schliessung gefährdeter Bereiche in Skigebieten.
Bei Nassschneelawinen wird ein Teil der Schneedecke durch Schmelz- oder Regenwasser angefeuchtet. Trockene Lawinen werden insgesamt abnehmen, wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) am Mittwoch mitteilte. Bei einer Erwärmung der durchschnittlichen Wintertemperatur um etwa fünf Grad Celsius bis 2100, gehe auch die Gesamtaktivität von Lawinen zurück.
Lawinen dürften Tallagen künftig seltener erreichen aufgrund der steigenden Temperaturen, der damit einhergehenden höheren Schneefallgrenze sowie weniger Schnee. In Zukunft werde es aber nach wie vor extreme Schneefallereignisse geben, hiess es weiter. Das könne in höheren Lagen sogar zu grösseren Lawinen führen. Fliessen diese kanalisiert ab, können sich auch noch bis ins Tal vordringen so wie heute.
Das SLF untersuchte an sieben Standorten in der Schweiz die Folgen des Klimawandels auf die Lawinenaktivität. Darunter waren unter anderem das Weissfluhjoch oberhalb von Davos GR und eine auf 2700 Metern gelegene Station bei Zermatt VS. Die Ergebnisse seien auf den ganzen Alpenraum übertragbar. Ebenso auf Gebirgszüge mit ähnlichen klimatischen Verhältnissen wie die Columbia Mountains in Kanada.