Opposition gewinnt Wahl in Botsuana: Duma Boko neuer Präsident
In Botsuana hat sich die Opposition bei der Parlamentswahl erstmals seit 58 Jahren überraschend durchgesetzt. In dem Land im südlichen Afrika, bekannt für seine Diamanten und das Naturparadies Okavango-Delta, kam das Oppositionsbündnis Umbrella for Democratic Change (UDC) auf 33 der 61 Sitze im Parlament. Das teilte die Wahlkommission mit, nachdem die Ergebnisse von 56 der 61 Wahlbezirke ausgezählt waren.
Die bisherige Regierungspartei Botswana Democratic Party (BDP) erfuhr eine krachende Niederlage und kam demnach lediglich auf vier Sitze.
Kurz darauf erklärte der Oberste Gerichtshof den UDC-Präsidentschaftskandidaten Duma Gideon Boko zum neuen Staatschef des Landes. Der 54-jährige Menschenrechtsanwalt, der an der US-Elite-Universität Harvard studiert hat, machte sich im Wahlkampf für die Schaffung von Arbeitsplätzen, einen höheren Mindestlohn und eine Rentenerhöhung stark. Sein Parteienbündnis versprach ausserdem Investitionen in den sozialen Wohnungsbau sowie den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes.
Der scheidende Präsident Mokgweetsi Masisi, der Botsuana seit 2019 führte, erkannte die Wahlniederlage an. «Wir müssen uns damit abfinden und zum Wohle der Nation Platz für die neue Regierung schaffen», sagte Masisi vor Journalisten in der Hauptstadt Gaborone. Vor der Wahl am Mittwoch war in dem ehemaligen britischen Protektorat mit rund 2,5 Millionen Einwohnern noch weithin ein erneuter Sieg der regierenden BDP erwartet worden.
Die BDP hat Botsuana seit seiner Unabhängigkeit von Grossbritannien im Jahr 1966 regiert. Trotz seines Reichtums an Diamanten leidet das Land an schwachem Wirtschaftswachstum, mangelnder industrieller Entwicklung und hoher Arbeitslosigkeit. Neben dem Bergbau ist die Safari-Industrie der grösste Devisenbringer des Landes. Botsuana ist das Land mit den meisten Elefanten der Welt und zählt etwa 130.000 der grauen Dickhäuter.