Klimawandel verändert Naturgefahren in den Alpen
Der Klimawandel intensiviert die Naturgefahren in den Bergen und stellt damit den Alpenraum vor grosse Herausforderungen. Eine Schweizer Studie wertete dafür über 300 wissenschaftliche Arbeiten aus den vergangenen drei Jahrzehnten aus.
So haben Steinschläge im hochalpinen Raum in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen, wie es hiess. Dort taue der Permafrost auf und die Gletscher gingen zurück. Dies schwäche das Gestein und begünstige dadurch, dass sich Steine und Felsmassen lösen, teilte WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung (SLF) am Donnerstag mit.
Die Studie zeige, dass die Zahl der Starkniederschläge, die Muren auslösen können, stark zugenommen habe. Es gebe mehr Aktivitäten oberhalb der Baumgrenze und in bislang nicht betroffenen Gebieten. Dort stehe aufgrund des Rückgangs der Gletscher und vermehrten Steinschlägen mehr lockeres Material zur Verfügung, welches die Niederschläge in Bewegung setzen können.
Die Lawinenaktivität nehme in niedrigen Höhenlagen ab, weil dort die Schneemengen abnehmen. In hohen Lagen nehme die Aktivität hingegen leicht zu, hiess es weiter. Das Verschwinden der Gletscher führe weiter auch zu weniger Eislawinen. Regionale Beobachtungen würden aber darauf hindeuten, dass grössere Eislawinen seit der Jahrtausendwende häufiger auftreten.