«Die letzte Dorfchilbi in dieser Form»
Kopf der Woche
mit Peter Meier sprach Andreas Knobel
Vor einem Jahr erklärten Sie, es könnte die letzte Dorfchilbi sein. Doch sie scheint unsterblich zu sein?
Ja, und wir geben uns Mühe, dass sie unsterblich bleibt.
Das heisst, alles wurde um ein Jahr aufgeschoben, weil der Schulhaus-Neubau Verzögerung hat?
Genau. Im Gegensatz zu letztem Jahr ist nun klar, dass wir im nächsten Jahr den Platz ums Schulhaus nicht mehr nutzen können. Das 40er-Schulhaus und die alte Turnhalle werden abgerissen, ein neues Schulhaus und eine neue Turnhalle gebaut.
Falls der Baubeginn erneut verschoben würde, würdet ihr ein weiteres Jahr auf dem Platz bleiben?
Nein, wir werden in jedem Fall weiterziehen. Wir mussten uns entscheiden, weil es nur befristet wäre. Wir ha-ben eine Lösung gefunden und das ist gut so. Dieses Jahr ist es also definitiv das letzte Mal auf diesem Areal. Deshalb hat sich auch der Gemeinderat angekündigt, um ein paar Worte an die Festgemeinde zu richten.
Vorerst aber zur aktuellen Ausgabe: Wo findet man euer Areal?
Einfach zwischen Schulhaus Burggasse und Mehrzweckgebäude, auf dem roten Platz und dem Schulhausplatz.
Das Programm bleibt ähnlich.
Richtig, so wie wir die Dorfchilbi in den letzten Jahren aufgebaut haben, hat sie sich bewährt. Wir starten samstags um 10 Uhr mit dem Märt, um 13.30 Uhr werden die Karten fürs Preisjassen gemischt, um 17 Uhr beginnt die Abendunterhaltung mit Auftritten und Ehrungen, wobei die Partyfäger ihrem Namen alle Ehre machen, es gibt eine Rondell-Bar, und nicht zu vergessen sind die Fischknusperli und Grillspezialitäten. Der Sonntag wird wieder ab 10 Uhr mit dem Märt eröffnet. Um 10.15 Uhr findet der Ökumenische Gottesdienst in Begleitung der Blaskapelle statt, was uns sehr freut. Es folgt ein Frühschoppenkonzert und es wird zum Mittagsmenü geladen. Den gemütlichen Abschluss am Nachmittag macht die Familie Oetiker mit Ländlermusik beim Dessertbuffet. Es ist und bleibt also ein Dorffest für Alt und Jung, um sich bei lockerer Atmosphäre zu treffen.
Und warum kommen die Altendörfler mit ihrer Dorfchilbi wie die Alte Fasnacht nach den anderen Gemeinden?
(lacht) Weil die Altendörfler halt speziell sind – nein, im Ernst: Der Termin für die traditionelle Kantonschilbi findet stets in den Herbstferien statt. Aber es sind in dieser Zeit immer mehr Leute in den Ferien. Deshalb hat man die Dorfchilbi Altendorf vor einigen Jahren auf eine Woche nach den Herbstferien verschoben.
Wo gehts nun nächstes Jahr weiter?
Wir haben die Bewilligung erhalten, den Raum im Dorfzentrum inklusive Dorfgaden und Dorfplatz zu benutzen. Dafür dürfen wir auch die Strasse in diesem Bereich sperren. Damit wird es wortwörtlich eine «Dorfchilbi». Ich finde das eine gute Geschichte und die einzige vernünftige Möglichkeit.
Das Sperren mit den Umleitungen sollte ja von den Grossbaustellen schon erprobt sein?
Das stimmt, die Leute sind es sich fast schon gewohnt. Aber so eine Sperrung ist heutzutage eine grosse Kiste. Wir haben bereits einen Spezialisten ins OK berufen. Am Donnerstag, 21. November, findet übrigens eine Infoveranstaltung für die Betroffenen statt.
Es gibt also am Wochenende keine Abschiedstränen?
(zögert) Doch, für mich persönlich wird das schon eine emotionale Angelegenheit. Eine lange, jahrzehntelange Ära geht fürs Dorf und auch für mich zu Ende. Ich habe also ein lachendes und ein weinendes Auge. Und vielleicht stattet der eine oder die andere, die früher mit dabei waren, der alten Dorfchilbi nochmals einen Besuch ab.
Und Sie bleiben OKP?
Vorläufig bin ich auch in der neuen Ära gerne dabei, um den Übergang zu gewährleisten – falls sie mich noch wollen. Ich mache es ja gerne und bin mit Leidenschaft dabei. Mit meinem Team ist das halt auch wirklich eine tolle Sache.
Die Dorfchilbi Altendorf findet erst am kommenden Wochenende statt. Peter Meier hält als OKP die Fäden der Ortsvereine Feuerwehr, Feldschützen, Frauengemeinschaft und Turnverein in der Hand – und hat Neuigkeiten.