Jurassischer Autor Alexandre Voisard mit 94 Jahren gestorben
Der jurassische Dichter, Schriftsteller und Aktivist Alexandre Voisard ist am Dienstag im Alter von 94 Jahren gestorben. Das hat seine Familie gleichentags mitgeteilt. Zuvor hatte der «Quotidien jurassien» berichtet.
Alexandre Voisard war lange als Vorkämpfer der Separatisten in der Jurafrage aktiv und wurde 1979 zum Delegierten für Kulturfragen des neugegründeten Kantons Jura ernannt. Von 1979 bis 1983 war er zudem sozialistischer Abgeordneter im jurassischen Parlament.
Geboren wurde Voisard 1930 in Pruntrut im heutigen Kanton Jura als Sohn eines Lehrers. Schon als Jugendlicher schrieb er Gedichte und Prosa und liess sich ausserdem in Genf zum Schauspieler ausbilden.
Sein Werk besteht im Wesentlichen aus Gedichten und Erzählungen. Seine Erzählung «L’année des treize lunes» war das erste Werk, das auf Deutsch übersetzt wurde und 1985 unter dem Titel «Das Jahr der dreizehn Monde» erschien. 1991 wurde es unter dem Titel «Le cri du lézard» verfilmt. Max Frischs «Dienstbüchlein» hat Voisard ins Französische übersetzt.
Alexandre Voisard war Mitglied der links-orientierten Autoren-Gruppe Olten. Zu den Auszeichnungen, die er erhielt, zählen der Prix du Jura libre (1967), der Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung (1994) sowie der Prix Edouard-Rod (2008); 2011 wurde ihm in Paris der renommierte französische Prix Alain Bosquet verliehen.
Während der letzten Jahrzehnte lebte Voisard jenseits der Schweizer Grenze im französischen Courtelevant. Seinem Wunsch entsprechend wird er im jurassischen Fontenais beigesetzt, wie seine Familie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Voisard hat lange Zeit in Fontenais gelebt und war dortiger Ehrenbürger.