Serbien bissiger und abgebrühter
Nach der dritten Niederlage in Folge sucht Nationaltrainer Murat Yakin die Gründe. Er zieht dabei auch Parallelen zur schwachen Phase im Herbst des letzten Jahres.
Das Auswärtsspiel gegen Serbien sah viele unglückliche Figuren auf Schweizer Seite. Breel Embolo war sicher einer davon. Der Stürmer, der in dieser Saison auch bei Monaco noch auf den ersten Treffer wartet, fand in Leskovac kaum ins Spiel. Er konnte die Bälle weder halten noch weiterleiten, mehrmals rutschte er auf dem Rasen aus. Nach 30 Minuten wechselte er das Schuhwerk, wirklich besser wurde es aber nicht.
So passte es, dass er in der 72. Minute auch vom Penaltypunkt aus scheiterte. «Er wollte das Glück erzwingen», sagte Murat Yakin. Embolo war nicht als Penalty-Schütze vorgesehen gewesen, aber er überzeugte seine Mitspieler davon, dass er der Richtige für die Aufgabe sei. «Er hat Verantwortung übernommen und sich danach auch beim Team entschuldigt. Man kann ihm nicht böse sein», sagte Yakin. Jeder ziehe mal solche Tage ein.
Der gehaltene Penalty sei zwar unglücklich gewesen, aber nicht der Grund für die Niederlage. «40 Minuten haben wir das Spiel im Griff, dann bringen wir uns durch schlechtes Zweikampfverhalten selbst in Bedrängnis.» Das Eigentor kurz vor der Pause sei unnötig gewesen, so Yakin. Bis dahin habe sein Team das Geschehen gut vom eigenen Strafraum fernhalten können, dann aber fahrlässig Standards zugelassen. «Der Gegner hat clever abgewartet und dann die Möglichkeiten eiskalt genutzt.»
Der Schweizer Nationaltrainer fühlte sich an die Spiele im Herbst des letzten Jahres erinnert. «Durch unsere Dominanz in den ersten Minuten ist eine falsche Sicherheit entstanden.» Das zeigte sich auch beim zweiten Gegentor, als Aleksandar Mitrovic trotz dessen bekannten Skorerqualitäten zu wenig bedrängt wurde. «Der Gegner war heute in den entscheidenden Duellen bissiger. Das ist schade für den Aufwand, den wir betrieben haben.»