Pogacar will in der Lombardei den vierten Sieg in Serie
Der Weltmeister Tadej Pogacar plant, seine eh schon grandiose Saison mit einem weiteren Sieg zu beenden. Der Slowene tritt am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt als grosser Favorit an.
Pogacar, in der Lombardei in den letzten drei Jahren dreimal siegreich, winkt einmal mehr eine weitere historische Marke. Sollte er auf dem Weg nach Como triumphieren, würde er mit Alfredo Binda gleichziehen, der diesen italienischen Herbstklassiker zwischen 1925 und 1931 ebenfalls insgesamt viermal gewann.
Fausto Coppi bleibt – zumindest noch bis in den Herbst des nächsten Jahres – der einzige Fahrer, der die Lombardei-Rundfahrt fünfmal gewann, davon viermal in Folge (1946 bis 1949 und 1954).
Pogacars perfektes Jahr
In diesem Jahr hat Pogacar sein Palmarès bereits reichlich geschmückt, unter anderem mit den Siegen an der Tour de France, dem Giro d’Italia, an der Strassen-WM in Zürich, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und den Strade Bianche. Nun soll an der Lombardei-Rundfahrt, die das fünfte und letzte Monument der Strassenrad-Saison bildet und auf 252 km über insgesamt acht Anstiege führt, ein nächster Streich folgen.
«Es war ein perfektes Jahr. Das ganze Team hat in dieser Saison hart gearbeitet und alles hat gut funktioniert. Es war etwas Besonderes, aber es ist noch nicht vorbei. Ich möchte bei meinem letzten Rennen im Jahr 2024 ein gutes Ergebnis erzielen», liess sich der 26-Jährige im Communiqué des UAE-Teams zitieren.
Hirschi als Edelhelfer
Pogacar trifft auf zwei Fahrer, die vor zwei Wochen an der WM in Zürich in seinem Rücken knapp eine Medaille verpasst haben. Einer davon ist Marc Hirschi, diesmal ein Team-Kollege und Helfer des UAE-Stars, der andere heisst Remco Evenepoel. Der Belgier blickt mit den beiden Olympiasiegen, dem WM-Titel im Zeitfahren und Platz 3 bei der Tour-de-France-Premiere ebenfalls auf eine herausragende Saison zurück, die sich mit dem Sieg im «Klassiker der toten Blätter» krönen liesse.
Neben dem WM-Sechsten Hirschi wird sich mit Jan Christen noch ein zweiter Schweizer in den Dienst des Slowenen stellen. Mauro Schmid wird versuchen, an seine starken Vuelta-Auftritte anzuknüpfen. Yannis Voisard meldet sich in dieser Woche nach seiner Corona-Erkrankung zurück. Ebenfalls auf der provisorischen Startliste stehen die Corratec-Teamkollegen Alexandre Balmer, Valentin Darbellay und Antoine Debons.
Als bislang letzter Schweizer gewann Oliver Zaugg 2011 die Lombardei-Rundfahrt. In den Jahren vor den Jahrtausend-Wende waren Oscar Camenzind (1998), Pascal Richard (1993) und Tony Rominger (1992) erfolgreich.