Kamerateam findet am Mount Everest Überreste eines toten Bergsteigers
Bis heute wird darüber spekuliert, ob dem Briten Andrew Comyn Irvine vor 100 Jahren zusammen mit seinem damals berühmten Bergsteiger-Kollegen George Mallory die Erstbesteigung des Mount Everest gelang. Nach einem Bericht von «National Geographic» hat ein Dokumentarfilmteam des Magazins jetzt möglicherweise sterbliche Überreste von Irvine («Sandy») am höchsten Berg der Erde gefunden. Beide Briten waren 1924 am Everest verschwunden und gaben damit eines der grössten Rätsel des Alpinismus auf. Als Erstbesteiger gelten Edmund Hillary und Tenzing Norgay, die knapp 30 Jahre später auf dem Gipfel des 8.849 Meter hohen Bergs standen.
Wie das Magazin berichtete, fand das Filmteam im September am zentralen Rongbuk-Gletscher auf tibetischer Seite des Everest einen abgetragenen Kletterstiefel, in dem sich unter einer Socke noch ein Fuss befand. Die Socke sei mit dem Name «A.C. Irvine» bestickt gewesen. Von dem Fund erhoffe sich das Team weitere Hinweise für eine Erklärung, was damals wirklich auf dem Everest passiert sei, wurde Regisseur Jimmy Chin zitiert. «Das ist der erste wirkliche Beweis, wo Sandy geendet ist.» Seine Leiche könnte einige Meter weiter weg liegen.
DNA-Proben
Mitglieder der Irvine-Familie hätten sich bereit erklärt, sich DNA-Proben entnehmen zu lassen, um sicherzugehen, dass der Körperteil zu Andrew Irvine gehöre, hiess es. «Das ist ein Objekt von ihm und es ist etwas von ihm darin», sagte Chin zufolge Irvines Grossnichte Julie Summers. Sie vermute, dass die Überreste beider Kletterer von Lawinen erfasst und infolge der Gletscher-Bewegungen auseinandergerissen wurden. Mallorys Leiche wurde 1999 von einer Suchexpedition gefunden, Irvine blieb verschwunden. Bis heute gilt es als noch immer nicht als abschliessend geklärt, ob sie es bis zum Gipfel geschafft hatten. Beim Fund der Leiche vor 25 Jahren hatte man sich Klärung von Bildern in einer Kamera Mallorys erhofft, doch wurde sie nicht gefunden.