Über eine Million Zuschauer und ein Fingerzeig in Richtung UCI
Drei Tage nach dem Ende der Rad- und Paracycling-Strassen-Weltmeisterschaften in Zürich zog das Lokale Organisationskomitee eine erste Bilanz. Es sprach dabei auch über den tödlichen Unfall.
In Bezug auf das Publikumsinteresse fällt das Fazit aus Sicht der Organisatoren äusserst erfreulich aus. Trotz des teils schlechten Wetters sollen auf die neun Wettkampftage verteilt 1,2 Millionen Menschen die Veranstaltung besucht haben. Erwartet worden waren 850’000 Zuschauende.
Selbst unter der Woche hätten regelmässig um die 30’000 Menschen die Rennen mitverfolgt. Den Höhepunkt bildete zum WM-Abschluss am vergangenen Sonntag das Strassenrennen der Männer mit geschätzten 800’000 Zuschauenden entlang der Strecke. Gesamtprojektleiter Daniel Rupf sprach von einem «grossen Radsportspektakel». Die WM habe in Bezug auf Inklusion zudem neue Massstäbe gesetzt.
Druck auf Weltverband aufsetzen
Die Titelkämpfe werden für immer mit dem tragischen Unfalltod der Schweizer Nachwuchsfahrerin Muriel Furrer in Verbindung bleiben. Zum Unfallhergang gaben die Organisatoren keine weiteren Auskünfte. Die Untersuchung liegt in den Händen der Staatsanwaltschaft. «Wir liefern Informationen und Kontakte, sind das Bindeglied zur UCI», sagte Olivier Senn, der Sportliche Leiter der WM.
Über den Unfall sprachen die Organisatoren dennoch. So bestätigte Senn, dass die Rennleitung während der Rennen keinen Zugriff auf die GPS-Daten der Fahrerinnen und Fahrer gehabt hat. Das Thema GPS-Tracking sorgte zuletzt für Gesprächsstoff, weil die Verstorbene nach ihrem Sturz offenbar lange unentdeckt an der Unfallstelle liegen geblieben war.
GPS-Tracking als «perfekte Lösung»
Zur Sicherheitsdiskussion meinte Senn: «Es hat in letzter Zeit definitiv zu viele Todesfälle gegeben. Wir haben der UCI mitgeteilt, dass es uns ein Anliegen ist, dass diese Diskussion intensiviert wird. Wir werden Druck aufsetzen, dass sich in dieser Hinsicht etwas bewegt.» Es gehe darum, in Bezug auf die Sicherheit aus den Unfällen für die Zukunft zu lernen, so Senn. «Rückblickend wäre ein GPS-Tracking eine perfekte Lösung gewesen.»