Überraschung auf der Goalieposition
In der zweiten Runde der Champions League trifft YB auf den Gegner mit dem grössten Namen. Gegen Barcelona setzt Trainer Patrick Rahmen auf eine Rochade auf der Goalieposition.
Mit seinen beiden Einsätzen gegen Galatasaray hat Marvin Keller massgeblich zur erfolgreichen Qualifikation für die Königsklasse beigetragen. Nun wird der 22-Jährige mit einem Startelfeinsatz gegen eine der besten Mannschaften der Welt belohnt. Trainer Patrick Rahmen bestätigte an der Pressekonferenz am Vorabend des Spiels, dass Keller gegen das grosse Barça spielen wird und die nominelle Nummer eins David von Ballmoos eine Pause erhält.
Keller soll Topstars wie Lamine Yamal, Robert Lewandowski oder Raphinha mit seinen Paraden im Olympiastadion zur Verzweiflung bringen. Keine leichte Aufgabe angesichts der 25 Tore, die Barcelona in den bisherigen acht Ligaspielen dieser Saison erzielt hat. YB hat bei der gleichen Anzahl Meisterschaftspartien erst elf Tore erzielt.
Doch die Champions League bietet eben auch die Möglichkeit, die schwierige Phase in der Meisterschaft hinter sich zu lassen. Zudem spielt YB in diesem Wettbewerb mit deutlich weniger Druck und kann die Rolle des Spielverderbers einnehmen. «Wir werden versuchen, die Räume eng zu machen, damit die Barça-Spieler ihre Kreativität nicht entfalten können», so Rahmen. «Wir wissen natürlich, dass es morgen eine sehr schwere Aufgabe wird. Aber jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden.»
Die Chance, von Barcelona unterschätzt zu werden, ist nach der ersten Runde der Champions League allerdings gesunken. Die Spanier verloren gegen Monaco überraschend 1:2 und können es sich nicht leisten, erneut Punkte liegen zu lassen. Deshalb schonte Neo-Trainer Hansi Flick am Wochenende gegen Osasuna sogar einige seiner Leistungsträger, und prompt kassierte Barcelona nach sieben Siegen in Folge die erste Liganiederlage (2:4).
An der Pressekonferenz wurde Flick deshalb gefragt, ob er vor dem Spiel gegen YB den bisher grössten Druck in seiner noch jungen Barça-Karriere verspüre. Doch davon wollte der 59-jährige Deutsche nichts wissen. Druck sei im Fussball normal, seine Spieler und er wüssten genau, wie sie damit umzugehen hätten. Flick weiss aber auch, dass alles andere als ein klarer Sieg gegen YB in Barcelona nicht akzeptiert wird. «Wir müssen gegen YB vor allem auf das Umschaltspiel aufpassen», warnte Flick. «Sie haben gegen Aston Villa gezeigt, dass sie sehr mutig spielen.»