Flurina Rigling erstmals Zeitfahr-Weltmeisterin, Recher mit Silber
Flurina Rigling erfüllt sich zwei Tage nach ihrem 28. Geburtstag den Traum vom WM-Titel im Zeitfahren. Die Zürcher Para-Radsportlerin ist in der Prüfung entlang des Zürichsees eine Klasse für sich.
Zwanzig Medaillen hat Flurina Rigling an Grossanlässen schon gewonnen, doch WM-Gold im Zeitfahren hatte ihr noch gefehlt. Nachdem sie im Vorjahr an den Titelkämpfen in Glasgow auf Siegkurs von einem platten Reifen gebremst worden war und sich mit Silber hatte begnügen müssen, ging ihr Plan diesmal vollends auf.
Unweit ihres Wohnorts Hedingen konnte die Zürcherin, die mit Behinderungen an Händen und Füssen lebt, das abrufen, was sie sich für ihr Heimspiel vorgenommen hatte. Letztlich setzte sich Rigling in der über 18,8 Kilometer führenden Prüfung mit 23 Sekunden Vorsprung vor Daphne Schrager durch. Bronze ging mit Amelia Cass (2:17 Minuten zurück) ebenfalls an eine Britin.
Für Rigling ist es die siebente WM-Medaille auf der Strasse, die zweite goldene. Am Samstag wird sie im Strassenrennen als Titelverteidigerin antreten. In dieser Disziplin gewann sie kürzlich an den Paralympics Bronze. In Paris hatte sie das Podest im Zeitfahren noch um drei Zehntel verpasst.
Silber für Recher
Nach Rigling durfte sich mit Fabian Recher ein weiterer Schweizer über einen Podestplatz an der Heim-WM freuen. Der Berner Handbiker wurde im Zeitfahren der Kategorie H4 Zweiter und setzte damit seinen Aufstieg an die absolute Weltspitze unvermindert fort.
Bereits am Samstag zum WM-Auftakt hatte Recher auf dem Zürcher Sechseläutenplatz einen starken Eindruck hinterlassen, mit seinen Teamkollegen in der Mixed-Teamstaffel als Fünfter das Podest jedoch knapp verpasst.
Am Dienstag nun setzte er einen drauf und musste er sich nur dem Österreicher Thomas Frühwirth geschlagen geben. Zu Gold fehlte Recher allerdings fast eine Minute. Bronze ging an den Franzosen Joseph Fritsch. Tobias Lötscher wurde mit gut eineinhalb Minuten Rückstand auf das Podest Sechster.
Für Recher, der im Mai sein erstes Weltcuprennen gewonnen hat, ist es die zweite WM-Medaille. Vor drei Jahren hat er in Portugal im Strassenrennen Bronze gewonnen.
Stöckli knapp neben dem Podest
Handbikerin Sandra Stöckli verpasste das Podest in der Kategorie H4 knapp. Der zweifachen Gesamtweltcupsiegerin und mehrfachen WM-Medaillengewinnerin fehlten gut zwanzig Sekunden zu Bronze.
Benjamin Früh (8.) und Alain Tuor (9.) gingen in der Kategorie H1 ebenso leer aus, wie bei den H3 Micha Wäfler (18.), Heinz Frei (19.) und Fabian Kieliger (21.). Auch Yves Schmied (H2) als Sechster und Roger Bolliger (C2) als Zwölfter blieben am Dienstag ohne Medaille.