Libanon: Zahl der Todesopfer nach Luftangriff gestiegen
Die Zahl der Todesopfer nach einem israelischen Luftangriff im Südlibanon ist nach Behördenangaben auf zehn angestiegen. Darunter war auch eine Frau und zwei Kinder, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Zudem seien fünf weitere Menschen bei dem Angriff in der Gegend um Nabatäa verletzt worden. Zwei der Verletzten befänden sich in einem kritischen Zustand. Bei den Opfern handele es sich den Angaben zufolge grösstenteils um syrische Staatsbürger.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete am Morgen, dass es sich um einen Angriff auf ein Fabrikgebäude handelte. Dort soll eine syrische Familie gelebt haben. In der Nacht war zunächst von einem Angriff auf ein Wohngebäude die Rede.
Israels Armee gab an, in der Gegend von Nabatäa ein Waffenlager der libanesischen Hisbollah-Miliz angegriffen zu haben. Zudem habe das Militär mit Artilleriegeschützen angegriffen, um eine Bedrohung in weiteren Gebieten im Südlibanon zu beseitigen.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 beschiesst die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aus dem Libanon fast täglich Ziele im angrenzenden Norden Israels. Das israelische Militär wiederum greift regelmässig Ziele im Nachbarland an.
Die Hisbollah ist wie die Hamas mit dem Iran verbündet. Sie alle hatten nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran sowie eines Hisbollah-Militärkommandeurs im Libanon vor gut zwei Wochen Rache geschworen. Seither wird mit einem Angriff gerechnet.
Sollten die zuletzt in der katarischen Hauptstadt Doha unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens geführten Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza zum Erfolg führen, könnte eine grössere Attacke gegen Israel möglicherweise ausbleiben. Die Verhandlungen sollen in der kommenden Woche in Kairo fortgesetzt werden.