Schweizer Frauen gewannen auch in Paris mehr Medaillen
Auch in Paris gewinnen die Frauen die Mehrheit der Schweizer Medaillen an den Olympischen Spielen. Fünf von acht Auszeichnungen gehen an die Schweizerinnen. Das entspricht einem Wert von 62,5 Prozent.
Der Trend, dass die Schweizer Frauen bei Olympia erfolgreicher sind als ihre männlichen Kollegen, hat sich damit fortgesetzt. Denn schon in Rio de Janeiro (57,1 Prozent) und erst recht vor drei Jahren in Tokio (76,9 Prozent) trugen die Frauen mehr zum Medaillensegen bei als die Männer.
In der jüngeren Vergangenheit der Olympischen Sommerspiele hatten die Frauen zuvor nur im Jahr 2000 in Sydney mehr Medaillen gewonnen als die Männer.
Nebst der Tatsache, dass die Bedeutung des Frauensports in der Schweiz zuletzt deutlich zugenommen hat und dieser vom Bund auch gezielter gefördert wird, sind diese Zahlen erst wegen der Aufwertung der Frauen durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) möglich.
In den letzten Jahren hat die Anzahl vergebener Medaillensätze für Frauen konstant zugenommen. Seit 2012 und der Aufnahme des Frauenboxens sind Frauen in allen Sportarten startberechtigt. Und in Paris waren erstmals überhaupt gleich viele Frauen wie Männer am Start.
Pierre de Coubertin, der Vater der modernen Olympischen Spiele, hatte die Teilnahme von Frauen abgelehnt und Frauensport als «uninteressant, unästhetisch und unkorrekt» bezeichnet. Es dauerte bis in die 70er-Jahre, ehe die Frauen in einer relevanten Anzahl Disziplinen starten durften.
Bis 2000 gab es mit Hélène de Pourtalès, Christine Stückelberger und Brigitte McMahon nur drei Schweizer Olympiasiegerinnen. Seither hat sich die Anzahl dank Nicola Spirig (2012), Belinda Bencic, Jolanda Neff und Nina Christen (alle 2021) sowie nun in Paris Chiara Leone fast verdreifacht.