Mali bricht nach Rebellenangriff Beziehungen zur Ukraine ab
Nach einem Rebellenangriff mit Dutzenden toten Soldaten und russischen Söldnern bricht Mali seine diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab. Das teilte die malische Übergangsregierung am Sonntagabend mit.
Ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes hatte zuvor angegeben, dass Kiew den aufständischen Tuareg bei einem Hinterhalt auf einen Konvoi der malischen Armee und der sie unterstützenden Wagner-Söldner vor gut einer Woche geholfen habe. Mali werde als Konsequenz künftig die Unterstützung für die Ukraine als Unterstützung des internationalen Terrorismus ansehen, hiess es in der Mitteilung weiter.
Im Internet kursierte auch ein unbestätigtes Foto, das Kämpfer der Tuareg mit einer Ukraine-Flagge zeigen soll. «Sie haben die notwendige Information erhalten, mit der sie in die Lage versetzt wurden, die erfolgreiche Militäroperation gegen die russischen Kriegsverbrecher durchzuführen», sagte Andrij Jussow vergangene Woche im ukrainischen Fernsehen. Gleichzeitig kündigte er weitere Operationen dieser Art in Afrika an. «Das Monopol der russischen Privatarmeen in Afrika geht seinem Ende entgegen und es tauchen Gegenkräfte auf, die diese Verbrecher in die Schranken weisen können», sagte der Geheimdienstler.
Schwerster Verlust der Russen in Westafrika
Bei den mehrtägigen Kämpfen Ende Juli um das Dorf Tinzaouatène an der Grenze zu Algerien wurden nach Angaben der separatistischen Tuareg 84 russische Söldner und 47 malische Soldaten getötet. Auch auf Wagner-nahen Kanälen war teils von mehr als 80 Opfern die Rede, was die schwersten Verluste der Russen bislang in Westafrika darstellt. Auch die mit Al-Kaida verbündete islamistische Terrorgruppe GSIM griff den Konvoi an. Ob die Tuareg mit den Islamisten kooperierten, ist unbestätigt.
Am Samstag bestellte Malis Nachbarland Senegal den ukrainischen Botschafter ein, nachdem die Botschaft ein Video geteilt hatte, das auf den Angriff Bezug nahm. Der Senegal dulde keine Propaganda zur Unterstützung von Terrorismus, teilte das Aussenministerium mit.
Wenige Tage nach der Niederlage führte die malische Armee mit Hilfe aus Burkina Faso Luftangriffe in der Gegend durch, die ein Gebiet mit illegalen Goldgräbern trafen. Nach örtlichen Angaben sollen rund 50 Menschen getötet worden sein. Am Donnerstag telefonierte Malis Aussenminister Abdoulaye Diop mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow. Malischen Angaben nach bekräftige Moskau seine Unterstützung für Bamako und seine ebenfalls von Putschisten regierten Nachbarländer Burkina Faso und Niger.