Beachvolleyballerinnen auf Ticketsuche fürs eigene Spiel
Wie schwierig ist es für die Sportler und Sportlerinnen, an Tickets für eigene Einsätze zu kommen? Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré geben einen Einblick. Das sind die Splitter vom 11. Olympia-Tag.
Knifflige Ticket-Suche
Die Sportler in Paris können sich nicht einfach nur auf ihre Einsätze konzentrieren. Ein grösseres Problem ist für viele das Beschaffen von Tickets für Familienmitglieder und Fans. Die Beachvolleyballerinnen Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré suchen beispielsweise über die sozialen Medien 13 Tickets für ihre Viertelfinal-Session. Maximal zwei Tickets können die Sportlerinnen für ihre Einsätze ganz offiziell von den Organisatoren kaufen – für den stolzen Preis von 175 Euro pro Ticket.
«Wie ein Ferrari, bei dem nichts kommt»
William Reais verpasste am Montagabend über 200 m die direkte Halbfinalqualifikation. Völlig ausgepumpt gab der Schweizer Sprinter direkt nach dem Rennen ein Interview bei SRF. Dabei offenbarte der 25-Jährige Zweifel. «Es gibt Trainings, in denen ich mich super fit fühle. Und dann gibt es Tage, an denen ich die Treppe hoch laufe und einfach völlig ausgesaugt bin.» Der Montag sei so ein Tag gewesen. «Ich habe mich gefühlt wie ein Ferrari, bei dem man das Gaspedal drückt, und es kommt nichts.» Die Hoffnungen, dass sich sein Tank bis am Dienstag wieder auffüllen würde, zerschlugen sich wenig später, als Reais mitteilte, den Hoffnungslauf auszulassen. «In meiner aktuellen Verfassung macht ein weiteres Rennen keinen Sinn.»
In den eigenen vier Wänden
Für viele Schweizer Athleten fühlen sich die Spiele in Paris wie ein kleines Heimspiel an. Jedoch für niemanden so sehr wie für Albane Valenzuela. Die 26-jährige Profigolferin wohnt im Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine in den eigenen vier Wänden, respektive in denen ihrer Mutter. Die Eltern der in New York geborenen Kosmopolitin haben Wohnsitze in den USA und eben auch in Frankreich. So hat sie nun nur 30 km Fahrstrecke zum Golf National, wo von Mittwoch bis Samstag das olympische Golfturnier ausgetragen wird. Der Vater Mexikaner, die Mutter Französin, doch Valenzuela deutet auf das Schweizer Kreuz auf ihrer Brust und sagt strahlend: «Im Herzen bin ich Schweizerin.»
Australische Goldfüchse
So bitter die Kanu-Wettbewerbe im olympischen Wildwasser-Kanal in Vaires-sur-Marne aus Schweizer Sicht zu Ende gingen, so goldig endeten sie für die Familie Fox aus Australien. Nach zweimal Wildwasser-Slalom-Gold für Jessica Fox (30) im Kajak und Canadier setzte sich die jüngere Schwester Noemie (27) in dem in Paris erstmals ausgetragenen Kajak-Cross durch und holte ebenfalls Olympia-Gold.