Marta sieht Rot, Brasilien trotzdem knapp weiter
Womöglich endet die Karriere von Brasiliens Ausnahmespielerin Marta an den Olympischen Spielen in Paris so wie jene von Zinédine Zidane 2006 an der WM in Berlin: mit einer Roten Karte.
Zwar qualifizierte sich Brasilien als Gruppendritter für den Viertelfinal, doch Marta dürfte für mindestens zwei Spiele gesperrt werden und stünde ihrem Team damit frühestens im Final wieder zur Verfügung. Die 38-jährige Stürmerin war nach ihrem Platzverweis völlig aufgelöst. Mit Tränen in den Augen verliess sie in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit das Feld, nachdem sie wegen eines Kung-Fu-Tritts gegen die Spanierin Olga Cardona die Rote Karte gesehen hatte.
Die sechsmalige Weltfussballerin, die vor dem Turnier ihren Rückzug aus der Nationalmannschaft angekündigt hatte, ist zum sechsten Mal bei Olympia dabei. 2004 und 2008 hatte sie mit Brasilien jeweils Silber gewonnen. Sie ist Brasiliens Rekordtorschützin und galt über viele Jahre als einer der grössten Stars des Frauenfussballs.
Zu den Viertelfinalisten gehört auch Kanada. Der Sieger der Olympischen Spiele von Tokio 2021 schaffte es trotz eines Sechs-Punkte-Abzugs wegen Ausspionieren des neuseeländischen Trainings mit drei Siegen in die K.o.-Runde. Diese beginnt am Samstag und verspricht einiges mit den Partien: USA – Japan, Spanien – Kolumbien, Frankreich – Brasilien und Kanada – Deutschland.