Stimmen zum olympischen Zeitfahren der Männer
Stefan Bissegger und Stefan Küng wollten eine Medaille, können sich mit den Plätzen 6 und 8 aber arrangieren. «Eigentlich eine gute Leistung», meint Bissegger. «Das Maximum herausgeholt», sagt Küng.
«Der 6. Platz ist natürlich nicht das, was ich wollte. Er ist aber auch keine Schande und trotzdem okay», sagte Bissegger im SRF-Interview nach dem Olympia-Zeitfahren. «Die Leistung war eigentlich gut; ich habe das Beste gemacht, was möglich war. In den Kurven hatte ich etwas Mühe, weil es so nass war. Vor dem Start verfolgte ich das Rennen der Frauen und ging es vielleicht etwas zu vorsichtig an, weil es so viele Stürze gab. Da ich in einigen Kurven trotzdem rutschte, glaube ich, war ich trotzdem nahe am Limit.»
Stefan Küng machte sich angesichts der komplizierten Vorbereitung schon vor dem Rennen keine Illusionen: “Schlussendlich habe ich, so glaube ich, das Maximum herausgeholt. Ich fuhr ein anständiges Rennen und kann mir nichts vorwerfen. Ich pushte bis zum letzten Meter und genoss die Atmosphäre, nachdem es vor drei Jahren in Tokio keine Zuschauer gegeben hatte.
Durch die «verkorkste» Vorbereitung habe ihm von A bis Z das Selbstvertrauen gefehlt, so Küng. «Ich war gefühlt sehr passiv unterwegs statt aggressiv und mit Bereitschaft zum Risiko. Wenn man sieht, wie die Medaillen weggegangen sind, wäre es sowieso schwierig geworden. Und dass es ohnehin schwierig werden würde, war nach dieser Vorbereitung klar. Es fing im Juni vor der Tour de Suisse an, als mich eine Bronchitis zwei Wochen kostete. Dann kam die Tour de France mit Covid und Magenproblemen. Irgendwann läuft dir die Zeit davon. Auch wenn ich jetzt wieder gesund bin, reicht es gegen die Besten der Welt so nicht. Ich muss es akzeptieren.»