Von Gewehren am Flughafen und leichtgemachtem Kofferpacken
Der Weg an Olympische Spiele und Wettkämpfe ist manchmal nicht einfach. Das sind die Olympia-Splitter vom Freitag.
Nachhilfe für Zollbeamte
Schützin Nina Christen und Co. fallen auf ihren Reisen zu Wettkämpfen immer auf – wer läuft schon mit einem Gewehr durch den Flughafen. Das Schweizer Team ist sich die Blicke der Passanten gewohnt und weiss, welcher Papierkram erledigt sein muss.
In einigen Ländern machen auch die Zollbeamten lange Gesichter, weil sie nicht wissen, was zu tun ist. «Sie wollen uns dann aus Goodwill durchwinken», erzählt Kleinkaliber-Schütze Christoph Dürr. «Wir aber müssen ablehnen, weil wir sonst auf der Weiterreise stecken bleiben würden. Dann helfen wir den Zollbeamten, die Formulare korrekt auszufüllen.»
Kofferpacken leicht gemacht
Für jeden Tag und jede Gelegenheit das passende Outfit: Diesen Eindruck bekommt man zumindest beim Anblick der Modeschau von Sarah Atcho-Jaquier und Salomé Kora. Die beiden Staffel-Sprinterinnen präsentieren auf Instagram die bunte Schweizer Olympia-Kollektion. «Das Gute an den Olympischen Spielen ist, dass man sich keine Gedanken über das Packen machen muss», schreibt Atcho-Jaquier unter das Video.
Cancellara trug Flamme
Fabian Cancellara, viermal Teilnehmer an Sommerspielen und zweimal Medaillengewinner im Zeitfahren, trug am Freitagmorgen die olympische Flamme durchs Athletendorf. Cancellara gastiert auf Einladung des IOC in der «Legendengruppe» in Paris – und geniesst es: «Du siehst alles aus einem anderen Winkel. Als Sportler verfolgst du hohe Ziele und willst primär performen. Es ist cool, das Umfeld jetzt ohne Druck nochmals zu sehen.»
Fussballer Wawrinka
Stan Wawrinka bereitet sich in Paris auf seine dritten Olympischen Spiele vor. Wie locker der 39-jährige Routinier drauf ist, zeigt ein Video auf Instagram. Gemeinsam mit Turnier-Helfern und seinem Staff kickt er nach einer Trainingseinheit – und überzeugt dabei mit dem Tennisball am Fuss. Sein Team gewinnt das Testspiel auf der sandigen Unterlagen von Roland Garros glatt 6:0. In der Tennissprache würde man von einer «halben Brille» sprechen.
Noteinkauf
Bewohnerinnen und Bewohner des olympischen Dorfs nächtigen in Betten aus Pappkarton, das war schon 2021 in Tokio so. Die einen sind mit dem Liegekomfort zufrieden, andere nicht, wie Schwedens Handballerinnen. Doch diese wussten sich zu helfen und besorgten sich im weltweit bekannten Möbelhaus ihres Heimatlandes umgehend weichere Unterlagen. «Die Matratzen sind hart. Die sind fabrikneu, da braucht es seine Zeit, bis sie weicher werden. Aber wir müssen sofort guten Schlaf finden», erklärte Rückraumspielerin Jamina Roberts der Zeitung «Expressen» den Notkauf.
«Meine Schuld»
US-Schwimmstar Caeleb Dressel nimmt seine Olympia-Premiere in neuer Rolle als Vater mit viel Humor. «Es ist meine Schuld, dass ich in diese Situation gekommen bin», sagte der 27-Jährige auf eine Frage zu seiner veränderten Lebenssituation und lachte. Der siebenfache Olympiasieger war im Februar Vater eines Sohnes geworden.
Für Hobbys hat er seitdem keine Zeit mehr. «Ich habe nur noch Zeit für meinen Sohn und fürs Schwimmen. Aber das ist auch das Einzige, wofür ich Zeit haben will.» Bei den Olympischen Spielen in Tokio gewann Dressel fünfmal Gold. Auch diesmal zählt er wieder zu den grossen Favoriten.