Putin empfängt Assad im Kreml: Gespräche zur Lage in Nahost
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den syrischen Machthaber Baschar al-Assad im Kreml zu Gesprächen über die Situation im Nahen Osten getroffen.
In der Tendenz verschärfe sich die Lage in der Region, sagte Putin in einem vom Kreml veröffentlichen Videofragment. Demnach sprach der Kremlchef mit Assad auch über einen Ausbau der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Für Assad ist Russland neben dem Iran seit Jahren der wichtigste Verbündete. Zuletzt hatte er im März vorigen Jahres Putin in Russland getroffen.
Nach Kremlangaben sagte Assad zum Auftakt des Treffens am Mittwoch, dass Syrien und Russland in den vergangenen Jahrzehnten schwierige Herausforderungen bewältigt und dabei ihr gegenseitiges Vertrauen bewahrt hätten. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte im Anschluss, dass die beiden Politiker eine Vielzahl an Fragen besprochen hätten. Offen liess er, ob über ein mögliches Treffen Assads mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Russland gesprochen worden sei.
Nach jahrelanger diplomatischer Stille zwischen der Türkei und Syrien zeichnet sich seit mehr als einem Jahr eine Annäherung zwischen den Nachbarstaaten ab. Im Bürgerkrieg in Syrien, der 2011 ausbrach, steht die Türkei eigentlich auf der Seite von Rebellen. Erdogan hatte 2012 die diplomatischen Beziehungen zu Damaskus aufgekündigt und Assad als «Mörder» bezeichnet.
Assad hat eine Annäherung seinerseits bisher abgelehnt, solange türkische Truppen den Norden Syriens besetzt halten. Die Türkei führt seit 2016 Einsätze auch mit Bodentruppen in Nordsyrien durch und kontrolliert mit verbündeten Gruppen Teile der Region. Erdogan hat zuletzt ein Ende der Einsätze in Syrien und im Irak in Aussicht gestellt.