Pionier der Videokunst: Bill Viola ist tot
Der New Yorker Videokünstler Bill Viola ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 73 Jahren, bestätigte sein langjähriger Galerist Jim Cohan der Deutschen Presse-Agentur dpa. Zuvor hatte sein Produktionsstudio bei Instagram einen Beitrag über den Tod veröffentlicht. Violas Frau und langjährige künstlerische Partnerin Kira Perov ist die Leiterin des Studios in Long Beach, Kalifornien. In dem Beitrag heisst es, dass Viola an den Folgen einer Alzheimer-Erkankung gestorben sei.
Pionier der Videokunst
Viola war am 25. Januar 1951 im New Yorker Stadtteil Queens geboren worden. Seit ersten Experimenten in den 1970er-Jahren gilt er als Pionier der Videokunst. Er beschäftigte sich in seinen Arbeiten mit Zyklen von Leben, Tod und Wiedergeburt. Seine Bilder nannte Viola «visuelle Gedichte». Berühmt wurde unter anderem «Nantes Triptych», ein Triptychon aus drei Video-Bildschirmen, die eine Gebärende, einen im Wasser treibenden verschwommenen Mann und seine Mutter auf dem Sterbebett ihres Pflegeheims zeigten. 2016 hatte Viola das Werk «Mary» über die Schmerzensmutter Maria als Dauerinstallation für die St. Paul’s Kathedrale in London geschaffen.
Technologie mit Poesie
Internationale Ausstellungen seiner Werke fanden viel Beachtung, darunter 2017 auch in Florenz, wo er bereits in den 70ern gearbeitet hatte, und in den Hamburger Deichtorhallen. Auch das Pariser Grand Palais, das Museum Of Modern Art in New York und die 46. Biennale von Venedig zeigten seine Arbeiten.
Galerist Cohan erklärte der dpa, er sei stets davon beeindruckt gewesen, wie Viola Technologie mit tief empfundener Poesie zusammenbringen konnte. Viola hinterlässt neben seiner Ehefrau zwei Söhne, Blake und Andrei.