Barbora Krejcikova triumphiert in Wimbledon
Die Wimbledon-Siegerin kommt zum zweiten Mal in Folge aus Tschechien. Barbora Krejcikova gewinnt den Final gegen die Italienerin Jasmine Paolini in knapp zwei Stunden 6:2, 2:6, 6:4.
Die ehemalige Weltranglisten-Zweite und als Weltnummer 32 ins dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres gestiegene Krejcikova dominierte das Duell mit der italienischen Weltranglisten-Siebten Paolini zunächst, musste letztlich aber über drei Sätze und 1:56 Stunden gehen, um den zweiten Grand-Slam-Titel der Karriere perfekt zu machen. Das Turnier der Überraschungen endete somit mit einem weiteren Sieg einer Aussenseiterin. In der Siegerliste von Wimbledon folgt Krejcikova auf ihre Landsfrau Marketa Vondrousova.
«Das ist der beste Tag meiner Karriere, ja meines ganzen Lebens. Hätte das jemand vor zwei Wochen prophezeit, hätte ihm niemand geglaubt. Ich hatte schwierige Wochen hinter mir, kam ohne grosse Erwartungen und hatte ein sehr hartes Erstrundenspiel, das ich nach 3:15 Stunden 7:5 im dritten Satz gewann (gegen Veronika Kudermetova – die Red.). Und jetzt stehe ich als Siegerin da. Ich kann es selbst nicht richtig glauben», sagte Krejcikova, die vor drei Jahren das French Open gewonnen hatte.
In den Spuren der Trainerin
Die 28-Jährige aus Brünn ist die vierte tschechische Wimbledon-Championne nach ihrer verstorbenen ehemaligen Mentorin Jana Novotna, Petra Kvitova und Vondrousova. Die 1,63 m kleine Toskanerin Paolini ihrerseits hätte zur ersten italienischen Siegerin in Wimbledon werden können, verlor fünf Wochen nach dem 2:6, 1:6 gegen Iga Swiatek am French Open aber auch ihren zweiten Grand-Slam-Final.
Der Final begann einseitig, entwickelte sich aber zu einer engen Angelegenheit. Im ersten Satz brachte Krejcikova nur zwei ihrer ersten Aufschläge nicht ins Feld und gewann 16 der 19 Punkte nach dem ersten Service. Danach aber fand Paolini mit offensiverem Spiel und verbessertem Service mehr Mittel und unterliefen Krejcikova mehr Fehler. Im dritten Satz war Krejcikova wieder die bessere Spielerin, allerdings zeigte sie nach dem letztlich entscheidenden Break zum 4:3 Nerven, ehe sie den Sieg beim dritten Matchball mit einem starken Aufschlag perfekt machte.
Zurück in den Top 10
Dank dem Triumph, für den die einstige Weltranglisten-Erste im Doppel und siebenfache Grand-Slam-Siegerin an der Seite von Katerina Siniakova ein Preisgeld von 2,7 Millionen Pfund (gut 3,1 Millionen Franken) erhielt, kehrt Krejcikova nach einer zweimonatigen Pause wegen einer Rückenverletzung als Zehnte in die Top 10 des WTA-Rankings zurück. Paolini gehört ab Montag als erste Italienerin seit Sara Errani vor elf Jahren zu den Top 5.
Bei den Männern stehen sich am Sonntag (ab 15.00 Uhr) der spanische Titelverteidiger Carlos Alcaraz und der siebenfache Wimbledonsieger Novak Djokovic in der Neuauflage des Finals vom Vorjahr gegenüber.