Wieder Alcaraz gegen Djokovic im Wimbledon-Final
Im Wimbledon-Final treffen am Sonntag wie vor einem Jahr Novak Djokovic und der Titelverteidiger Carlos Alcaraz aufeinander. Für beide wird es darum gehen, Geschichte zu schreiben.
In den Halbfinals setzten sich die Favoriten durch. Alcaraz gewann wie im letzten Jahr gegen den Russen Daniil Medwedew, wurde aber beim 6:7 (1:7), 6:3, 6:4, 6:4 hart gefordert. Etwas einfacher hatte es Djokovic gegen den Italiener Lorenzo Musetti mit 6:4, 7:6 (7:2), 6:4. Der Serbe strebt seinen achten Titel im Rasenmekka an, der Spanier das seltene Double French Open/Wimbledon.
Die Neuauflage des letztjährigen Endspiels ist eine Art Traumfinal. Vor zwölf Monaten lieferten sich Alcaraz und Djokovic ein spektakuläres Duell über fünf Sätze, an deren Ende der junge Spanier verhinderte, dass der Serbe mit dem achten Titel mit Rekordsieger Roger Federer gleichzog. Nun möchte dies der 37-Jährige aus Belgrad nur zu gerne nachholen.
Die Herausforderung gegen den hochtalentierten Aussenseiters Lorenzo Musetti (ATP 25) meisterte der Weltranglistenzweite souverän. Er hatte auf alles, was der 22-jährige Italiener aus dem Hut zauberte, eine Antwort. Vorentscheidend war das Tiebreak des zweiten Satzes, in dem Djokovic wie so oft unantastbar war.
Von seiner erst vor einem Monat erfolgten Knieoperation ist, ausser einer Bandage, nichts zu merken. Nach gut zweidreiviertel Stunden nutzte er seinen vierten Matchball. Vor ein paar Wochen am French Open hatte er gegen Musetti noch fünf Sätze gebraucht – und später mit der Knieverletzung bezahlt.
Alcaraz sah sich im Halbfinal dem gleichen Gegner gegenüber. wie vor Jahresfrist, vielleicht ein gutes Omen. Diesmal gewann Medwedew zwar einen Satz, insgesamt hatte er aber dem variablen und brillanten Auftritt des jungen Spaniers zu wenig entgegenzusetzen. Alcaraz schien jedes Mal, wenn ihm der Russe gefährlich werden konnte, sein Niveau noch einmal auf eine nächste Ebene heben zu können.
In den Sätzen zwei bis vier musste Alcaraz seinen Aufschlag nur noch einmal abgeben. Das Break zum 0:1 im vierten Durchgang konterte er jedoch postwendend. In einer oft hochstehenden und attraktiven Partie bedeutete sein Break zum 4:3 die Vorentscheidung. Nach knapp zwei Stunden nutzte der Spanier aus Murcia seinen ersten Matchball mit einem erfolgreichen Netzangriff.