In Genf protestieren Ukrainer nach Angriff auf Kinderspital in Kiew
Rund 300 Ukrainer und Ukrainerinnen haben am Donnerstag in Genf gegen den russischen Angriff auf ein Kinderspital in Kiew von Anfang Woche protestiert. Die Kundgebung fand auf der Place des Nations statt.
Am vergangenen Montag war eine Rakete in ein zweistöckiges Gebäude auf dem Gelände des Kinderspitals «Ochmatdyt» in Kiew eingeschlagen. Zwei Erwachsene wurden getötet. Über dreissig Menschen, darunter mindestens acht Kinder, wurden verletzt.
Ein zweites «Ochmatdyt» dürfe es nicht geben, sagte eine der Organisatorinnen der Kundgebung. Die Uno habe unter Berufung auf Zeugen, Analysen ihrer Militärexperten und Videos festgestellt, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gebe, dass das Spital direkt von einer russischen Rakete getroffen worden sei.
Die Demonstranten und Demonstrantinnen forderten neben humanitärer Hilfe mehr Waffen für die Ukraine. «Putin ist ein Verbrecher», skandierten sie. Einige Transparente beschuldigten den russischen Präsidenten, ein «Kindermörder» und sein Land ein «Terrorstaat» zu sein. «Sie bekämpfen nicht unser Land, sie wollen einen Völkermord in unserem Land verüben», fügte die Organisatorin hinzu.
Zum Gedenken an die Opfer wurde eine Schweigeminute abgehalten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es seit Beginn der russischen Angriffe auf die Ukraine mehr als 1800 Angriffe auf Gesundheitszentren, bei denen etwa 150 Menschen ums Leben kamen.
«Wir brauchen Gerechtigkeit, keine Beileidsbekundungen», stand auf einem der Plakate. Und: «Beenden Sie den russischen Krieg in der Ukraine», forderten die Demonstranten.