Norweger Drege bei Tour of Austria tödlich verunglückt
Die Königsetappe der Tour of Austria wird von einem tödlichen Unfall von André Drege überschattet. Der Norweger stürzt in der Abfahrt vom Grossglockner nach Heiligenblut und erliegt den Verletzungen.
Details zum Unfallhergang lagen vorerst nicht vor. Fest steht: Drege war Teil der Ausreissergruppe, wurde bewusstlos am Strassenrand aufgefunden und verstarb an der Unfallstelle, wie die Polizei per Communiqué mitteilte. «Er wurde von Verkehrsteilnehmern ohne Bewusstsein neben der Strasse liegend aufgefunden und reanimiert. Die Reanimation wurde in der Folge vom verständigten Team des Rettungshubschraubers C7 weitergeführt, blieb jedoch erfolglos.»
Wie Österreichs Nachrichtenagentur APA berichtet, hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet. Fahrer, die sich zum Zeitpunkt des Unfalls in einer Hochgeschwindigkeitspassage in der Nähe befunden haben, werden befragt. Auch das Rad des Verunglückten soll untersucht werden.
Der 25-jährige Drege fuhr für das norwegische Continental-Team Coop-Repsol. Er hatte in diesem Jahr schon einige kleinere Erfolge vorzuweisen, wie den Gesamtsieg der Tour of Rhodos und die South Aegean Tour. Bei der Österreich-Rundfahrt lag er vor seinem Sturz im 38. Gesamtrang.
Zweiter Todesfall nach Drama um Mäder
Drege ist das erste Opfer im Rennbetrieb der Profis seit dem Tod von Gino Mäder bei der Tour de Suisse im Juni 2023. Mäder war in der Abfahrt vom Albula gestürzt und verstarb tags darauf im Spital. Fünf Wochen später kam bei einer Junioren-Rundfahrt in Österreich ebenfalls in einer Abfahrt ein 17-jähriger Italiener ums Leben. Das Nachwuchsrennen wurde daraufhin abgebrochen. Die Tour de Suisse lief nach dem Tod von Mäder hingegen weiter.
Die Fortsetzung der Tour of Austria war am Samstagabend ungewiss, zumal etliche der Fahrer Drege persönlich gekannt haben und sich kaum in der Lage sehen werden, weiterzumachen. Die Bekanntgabe über die mögliche Fortsetzung soll am Sonntagmorgen nach einem Treffen des Tour-Trosses in Kufstein erfolgen.
Pogacar mahnt
Tour-de-France-Leader Tadej Pogacar äusserte sich aus Frankreich betroffen. «Es ist schwer zu verarbeiten, was passiert ist. Das ist sehr traurig zu hören», sagte er. Die Nachricht verdeutliche einmal mehr, wie gefährlich der Sport sei. «Wir haben einen coolen Job, aber in den meisten Fällen ist er sehr gefährlich», erklärte der Slowene und fügte später hinzu. «In der Welt des Radsports müssen wir wirklich aufeinander achten und aufeinander aufpassen.»
Die Etappe wurde vom Italiener Filippo Ganna, dem zweifachen Zeitfahr-Weltmeister, gewonnen, die Siegerehrung fand aufgrund des tragischen Ereignisses nicht statt. In der Gesamtwertung führt der Italiener Diego Ulissi.