Ukraine: Munitionsfabrik im Westen Russlands mit Drohne getroffen
Die Ukraine hat nach Angaben aus Kiew eine Munitionsfabrik im Westen Russlands angegriffen.
Der Angriff sei mit sogenannten Kamikaze-Drohnen verübt worden, von denen eine die Fabrik in Kotowsk in der russischen Region Tambow getroffen habe, sagte eine Quelle im ukrainischen Verteidigungssektor am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Fabrik, die zu einem Militär-Industrie-Komplex gehöre, ist demnach etwa 350 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Welche Schäden die mit Sprengstoff bestückte Drohne angerichtet habe und wie hoch die Verluste beim Feind seien, werde noch geprüft, hiess es weiter. Ein russisches Medium veröffentlicht angebliche Videoaufnahmen des Angriffs, deren Echtheit AFP nicht überprüfen konnte.
Zuvor hatte der Gouverneur von Tambow, Maxim Egorow, im Onlinedienst Telegram erklärt, dass am frühen Morgen zwei Drohnen in der Region gesichtet und zerstört worden seien. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.
Von der Quelle im ukrainischen Verteidigungssektor hiess es, die betroffene Fabrik habe Munition sowie Schiesspulver für kleine Waffen hergestellt. Auf sie seien bereits im Januar 2024 und November 2023 Drohnenangriffe verübt worden.
Die Ukraine hat sich in den vergangenen Monaten auch zu einer Reihe von Angriffen auf russische Raffinerien und Öllagerstätten bekannt – nicht nur in grenznahen Gebieten, sondern auch hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Die russische Armee nimmt ihrerseits systematisch die ukrainische Energie-Infrastruktur unter Beschuss. Dies führt in der Ukraine immer wieder zu Stromausfällen.
Nach Angaben des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj wurden durch die russischen Angriffe die ukrainischen Kapazitäten zur Energieerzeugung im Vergleich zu vor einem Jahr halbiert. Der Präsident appelliert daher an die westlichen Partner seines Landes, der Ukraine mehr Luftabwehrsysteme zu liefern.