Haarpracht für Mama und ein Flug zum Abwinken
Marc Cucurella trägt seine Haare wegen der Mama lang, Frankreichs Kurzflug sorgt für Kopfschütteln und ein politisches Hickhack zwischen Deutschland und der Türkei. Die EM-Splitter vom Donnerstag.
Haarpracht: Orientierungshilfe für Mama
Als «aufregendste Fussballermatte seit dem Kolumbianer Carlos Valderrama» bezeichnete die «Süddeutsche Zeitung» die Haarpracht von Marc Cucurella. Spaniens Lockenkopf wird zumindest optisch wieder auffallen beim Viertelfinal-Kracher gegen Deutschland. Der 25-Jährige vom FC Chelsea trägt seine dunklen Haare – entgegen aller Trends bei Fussballprofis – richtig lang und hält sie bei den Spielen mit einem schmalen Band zurück. «Als ich klein war, hat meine Mutter das halbe Spiel gequatscht und war nicht sehr aufmerksam», erklärte Cucurella im Interview mit Radio Cope. Dank den langen Haaren habe Mama Patricia ihren Sohn auf dem Rasen besser von den anderen Jungs unterscheiden können. «So ist es geblieben und so behalte ich es bei», sagte Cucurella und fügte bei: «Ich würde ja zulassen, dass man mir die Haare schneidet, wenn wir die EM gewinnen – aber meine Frau Claudia würde mich deswegen umbringen. Ihr gefallen meine Haare so.» Er werde sich seine Haarpracht aber rot färben lassen, wenn die Furia Roja die EM gewinne.
Frankreichs Kurzflug
Das französische Nationalteam irritierte nach dem Achtelfinal gegen Belgien mit einem Kurzflug von Düsseldorf nach Paderborn. Das Umwelt-Ministerium und der Naturschutz Deutschland übten heftig Kritik. «Das ist in der Tat unfassbar», so die Naturschützer, «das ist eines der absurdesten Beispiele, von denen ich je gehört habe.» Der Charterflug dauerte eine halbe Stunde. Rund 75 Minuten sassen die Spieler für die zwei Flughafen-Transfers im Bus. Ausserdem gelten auch für die Teams die üblichen Regularien beim Check-In. Insgesamt waren die Franzosen nach dem Spiel während dreieinhalb Stunden unterwegs. Die Busfahrt vom Rheinstadion ins 177 km entfernte EM-Quartier hätte zwei Stunden betragen.
Einbestellungen
Der Torjubel von Doppeltorschütze Merih Demiral im Achtelfinalspiel zwischen der Türkei und Österreich mit dem sogenannten «Wolfsgruss» wurde auf eine politische Ebene gehoben. Am Mittwoch bestellte die türkische Regierung den deutschen Botschafter ein. Die Türken warfen den Deutschen «Fremdenfeindlichkeit» vor. Deutschland reagierte darauf mit der Einbestellung des türkischen Botschafters am Donnerstag. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel. Die Türken fühlen sich wegen der Affäre schlecht behandelt. Das türkische Aussenministerium bezeichnet die Untersuchung der UEFA als inakzeptabel. Nicht jede Person, die das Zeichen der Grauen Wölfe zeige, könne als rechtsextremistisch bezeichnet werden. Ausserdem sei der Wolfsgruss in Deutschland nicht verboten und die Reaktionen der Behörden «ausländerfeindlich».