Mark Cavendish verewigt sich in der Tour-Geschichte
Mark Cavendish hat es vollbracht: Mit seinem 35. Etappensieg sorgt der Brite für einen Eintrag in die Geschichtsbücher der Tour de France. Die Glückseligkeit steht ihm ins Gesicht geschrieben.
Mark Cavendish hat im Radsport schon vieles gewonnen, doch dieser eine Sieg, den wollte er unbedingt. Am Mittwoch schloss der Brite im Alter von 39 Jahren seine letzte grosse Mission ab. Der Sprint-Star von der Isle of Man errang an der Tour de France seinen lang ersehnten alleinigen Rekord an Etappensiegen, womit er in dieser Hinsicht endgültig den legendären Eddy Merckx übertraf.
«Ich kann es kaum glauben», zeigte sich Cavendish überglücklich über seinen 35. Etappensieg an der Frankreich-Rundfahrt. Noch einmal hatte er der jüngeren Konkurrenz bewiesen, wer der wahre Sprint-König im Peloton ist.
Gelitten, geschwitzt, gekotzt
Dabei sah es für den Weltmeister von 2011 am Samstag noch düster aus, als er in der harten Start-Etappe und bei grosser Hitze entkräftet mit 39 Minuten Rückstand ins Ziel rollte. Zuvor hatte er sich übergeben müssen und war von seinen Teamkollegen mit Wasser bespritzt worden. Nun kam der grosse Coup schon früher als gedacht in dieser Rundfahrt.
Für Cavendish ist die 15. wohl die letzte Teilnahme an der Tour de France. Bereits im Vorjahr wollte er eigentlich seine Karriere beenden. Nach einem Sturz in der 8. Etappe musste er die Rundfahrt vorzeitig verlassen. Doch das Team Astana und sein Chef Alexander Winokurow glaubten an ihn. Cavendish verlängerte den Vertrag um ein Jahr – alles für den letzten grossen Sieg. «Mein Team ist ein grosses Risiko eingegangen mit mir», sagte Cavendish im Siegerinterview. «Jedes kleine Detail war spezifisch auf die heutige Etappe ausgerichtet. Nun haben wir es geschafft.»
Weitere Chancen
Mit seinem 165. Profisieg, womit er auch auf Platz 2 der ewigen Bestenliste hinter Merckx (275) liegt, ging für Cavendish ein Traum in Erfüllung. Bereits am Donnerstag bekommt der Rekordmann bei der wohl nächsten Sprintankunft in Dijon eine neue Chance auf den Sieg. «Wir werden es versuchen, jeder Sprint, bei dem wir die Möglichkeit haben, werden wir fahren. Es ist immerhin die Tour de France. Es ist nicht nur das grösste Radrennen der Welt, es ist das grösste Sportereignis der Welt für mich.»