Niederlande nach 3:0 gegen Rumänien im Viertelfinal
Die Niederlande trotzt der Kritik in der Heimat und steht zum ersten Mal seit 2008 wieder in den EM-Viertelfinals. Das Team von Trainer Ronald Koeman setzt sich gegen Rumänien hochverdient 3:0 durch.
Matchwinner für die deutlich verbesserte Elftal war Cody Gakpo. Der Stürmer des FC Liverpool brachte die über weite Strecken überlegenen Niederländer in der 20. Minute mit einer starken Einzelaktion auf Kurs und bereitete in der 83. Minute das 2:0 des eingewechselten Donyell Malen vor. In der Nachspielzeit traf Malen ein zweites Mal.
Malen erzielte, abgesehen von einem Eigentor gegen Österreich, seine ersten Tore im laufenden Turnier. Für Gakpo, der sich beim 1:0 mit einer schnellen Bewegung auf der linken Seite Platz verschaffte und Rumäniens Keeper Florin Nita mit einem Schuss ins nahe Eck erwischte, war es bereits das dritte. Ein weiterer Treffer des 25-Jährigen zählte wegen eines Offsides nicht.
Chancenverwertung einziges Manko
Gemessen an den Chancen und Spielanteilen war der Sieg der Oranje auch in dieser Höhe verdient. Etliche Male sündigten die Niederländer im Abschluss, kam ein rumänischer Verteidiger gerade noch dazwischen oder war Nita gegen Gakpo oder dessen Teamkollegen zur Stelle.
Trotz der Abschlussschwäche liessen die Niederländer die harsche Kritik in der Heimat mit dem Vorstoss in die Viertelfinals fürs Erste verstummen. Eine Schande sei diese Elftal, eine Blamage das 2:3 gegen Österreich, hatten niederländische Boulevard-Medien nach dem mageren 3. Platz in der Gruppenphase geschrieben. Es gäbe zu viele Egos in der Mannschaft, sie sei die schlechteste aller Zeiten, Trainer Ronald Koeman habe keinen Plan.
Nun steht die Niederlande in den Viertelfinals und ist dort am Samstag in Berlin auch gegen die Türkei Favorit.
Telegramm:
Rumänien – Niederlande 0:3 (0:1)
München. – 65’012 Zuschauer. – SR Zwayer (GER). – Tore: 20. Gakpo 0:1. 83. Malen 0:2. 93. Malen 0:3.
Rumänien: Nita; Ratiu, Dragusin, Burca, Mogos (38. Racovitan); Marius Marin (72. Cicaldau); Man, Stanciu (88. Olaru), Razvan Marin, Hagi (72. Alibec); Dragus (72. Mihaila).
Niederlande: Verbruggen; Dumfries, De Vrij, Van Dijk, Aké (69. Van de Ven); Schouten (69. Veerman), Xavi Simons, Reijnders; Bergwijn (46. Malen), Depay (92. Blind), Gakpo (84. Weghorst).
Bemerkungen: Rumänien ohne Bancu (gesperrt) und Coman (krank). Niederlande komplett. Verwarnungen: 67. Marin, 78. Dumfries, 81. Stanciu, 94. Malen.