Ukraine weist Vorwürfe aus Belarus über Provokationen zurück
Die Ukraine hat Befürchtungen im Nachbarland Belarus über mögliche Vorstösse über die gemeinsame Grenze widersprochen. Die Ukraine stelle keine Bedrohung dar, sondern verstärke vielmehr ihre Verteidigungslinien entlang der Grenze, teilte am Samstag Grenzschutz-Sprecher Andrij Demtschenko in Kiew mit. Es gebe keine Provokationen. «Wahrscheinlich sind sie selbst verwirrt», wurde er von der Agentur Unian zitiert.
«Die eigentliche Bedrohung geht von Belarus aus, dort sind genug russische Truppen stationiert», sagte Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation im Nationalen Sicherheitsrat. Vielmehr versuche das russische Militär damit, ukrainische Kräfte an der Grenze zu Belarus zu binden.
Die Grenztruppen der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus (früher Weissrussland) haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Begründet wurde die Massnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen durch die Ukraine. Zudem soll nach Angaben aus Minsk ein Waffenversteck im Grenzgebiet gefunden worden sein. Zugleich gebe es Informationen darüber, dass in der Gegend russische Legionäre, die aufseiten Kiews kämpften, aktiv seien.
Belarus ist Russlands engster Verbündeter. Machthaber Alexander Lukaschenko ist wirtschaftlich, finanziell, politisch und militärisch stark vom Kreml abhängig. Zwar nimmt Minsk nicht offiziell am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teil, doch bei Kriegsbeginn nutzten russische Truppen auch belarussisches Territorium für ihren Vorstoss auf die Ukraine.