Sprint-Double für Mujinga Kambundji und Reais
Mujinga Kambundji und William Reais schaffen an den Schweizer Meisterschaften in Winterthur das Double 100/200 m. Auch Annik Kälin holt zwei Titel.
Wie am Freitag über 100 m stellte Mujinga Kambundji auch über 200 m eine Saisonbestleistung auf. Mit 22,42 Sekunden war die 32-jährige Bernerin um sieben Hundertstel schneller als beim EM-Triumph in Rom. «Beide Rennen waren nicht optimal», sagte Kambundji zu den Auftritten in Winterthur. Über die halbe Bahnrunde habe sie auf den letzten 40 m etwas die Müdigkeit gespürt. «Aber grundsätzlich bin ich zufrieden.»
Der EM-Dritte William Reais ist überzeugt, über 200 m die Olympia-Limite von 20,16 Sekunden in den Beinen zu haben, wobei er in Paris über das Ranking ohnehin dabei sein dürfte. Der 25-jährige Bündner muss sich aber weiter gedulden, die Zeit stoppte nach 20,27 Sekunden. Der Weg stimmt aber auf jeden Fall, verbesserte er doch die eigene Saisonbestmarke um neun Hundertstel und die nationale um einen Hundertstel. Die starke Leistung war auch nötig, denn Felix Svensson (20,30) forderte ihm alles ab.
Ditaji Kambundji verzichtete vorsichtshalber auf Final
Die Siebenkämpferin Annik Kälin holte in Winterthur ebenfalls zwei Goldmedaillen. Nach dem Sieg im Weitsprung am Freitag triumphierte sie auch über 100 m Hürden in 12,97 Sekunden. Die 24-jährige Bündnerin profitierte vom Forfait der EM-Zweiten Ditaji Kambundji, die wegen leichter Probleme im hinteren Oberschenkel kein Risiko einging. Der Nicht-Start im Final war eine reine Vorsichtsmassnahme.
Joseph von Ehammer gefordert
Den Hürdensprint der Männer entschied wie erwartet Jason Joseph in 13,26 Sekunden zu seinen Gunsten. Der EM-Dritte wurde von Mehrkämpfer Simon Ehammer (13,38) hart gefordert, ehe er auf den letzten Metern für die entscheidende Differenz sorgte.
Im Halbfinal war Joseph mit einer persönlichen Saisonbestleistung von 13,25 noch eine Hundertstelsekunde schneller gewesen. «Es ist immer wieder etwas Anderes, das gut und nicht gut ist», sagte der 25-jährige Basler, der vor der EM von einer Verletzung ausgebremst worden war. «Ich glaube, das liegt an der fehlenden Wettkampferfahrung in dieser Saison.»
Ehammer will derweil am kommenden Freitag bekannt geben, ob er an den Olympischen Spielen in Paris im Zehnkampf oder im Weitsprung an den Start gehen wird. «Ich mache mir extrem viele Gedanken darüber, bin immer am Hin- und Herschwanken», so der 24-jährige Appenzeller.
Toller 800er der Frauen
Ein Highlight der Titelkämpfe war das Rennen über 800 m der Frauen. Mit Rachel Pellaud (1:58,60), Audrey Werro (1:58,67), Valentina Rosamalia (1:58,69) und Lore Hoffmann (1:59,26) blieben gleich vier Athletinnen unter der Olympia-Limite von 1:59,30 Minuten. Zuvor war in diesem Jahr keine Schweizerin unter zwei Minuten gelaufen. Auch Yasmin Giger schaffte über 400 m Hürden mit 54,77 Sekunden den geforderten Wert für Paris (54,85).