England minimalistisch zum Gruppensieg – Kroatiens Aus besiegelt
Wie Frankreich mausert sich auch England mit Magerkost in die K.o.-Phase der EM. Das Team von Gareth Southgate spielt gegen Slowenien Remis (0:0) und wird mit dem Gruppensieg über Gebühr belohnt.
Dreimal schossen die Engländer im dritten Gruppenspiel gegen die Nummer 57 des FIFA-Rankings aufs Tor. Ein Treffer von Bukayo Saka zählte wegen einer klaren Abseitsposition des Vorbereiters Phil Foden nicht. Ansonsten plätscherte das Spiel abseits der Strafräume mehr oder weniger vor sich hin – vielleicht auch darum, weil ein Unentschieden auch den Slowenen zum Achtelfinal-Einzug verhalf.
Für das Land mit dem Weltklasse-Torhüter Jan Oblak und dem eingewechselten Lugano-Stürmer Zan Celar, das im dritten Spiel zum dritten Mal remisierte und aufgrund der Fairplay-Wertung als Dritter hinter Dänemark weiterkam, wird es die erste K.o.-Phase an einer Endrunde sein. Derweil musste Kroatien seine minimen Hoffnungen, es als Dritter der Gruppe B doch noch zu schaffen, endgültig begraben.
England seinerseits geht als Gruppenerster einem Achtelfinal-Duell gegen Deutschland aus dem Weg. Dank dem schmeichelhaften 1. Platz mit zwei Unentschieden aus drei Spielen landen die Engländer zudem nicht in der Tableauhälfte mit dem Gastgeber sowie Spanien, Frankreich und Portugal. Stattdessen bekommen sie es mit einem noch nicht bekannten Gruppendritten zu tun und träfen im allfälligen Viertelfinal auf den Sieger der Partie zwischen der Schweiz und Italien.
Ohne Offensivdrang, ohne Durchschlagskraft
Die Pflicht hat England in der auf dem Papier leichten Gruppe mit Slowenien, Dänemark und Serbien erfüllt. Dennoch bleibt für die Three Lions zu hoffen, dass sie wie vor drei Jahren auf dem Weg in den verlorenen EM-Final gegen Italien unter dem Motto «Ein Pferd springt nur so hoch, wie es muss» durch die Gruppenphase getrabt sind.
Gemessen an dem bisher Gezeigten ist der Gruppensieg ein zu guter Lohn für die zwar schwer bezwingbaren, aber extrem defensiv auftretenden Engländer. Auch gegen Slowenien trat das bereits vor dem Spiel für die K.o.-Phase qualifizierte und dennoch praktisch in Bestbesetzung aufgelaufene englische Starensemble um Jude Bellingham mit so wenig Offensivdrang und offensiver Durchschlagskraft auf, dass das Zuschauen schmerzte.
Telegramm:
England – Slowenien 0:0
Köln. – 41’536 Zuschauer. – SR Turpin (FRA).
England: Pickford; Walker, Stones, Guéhi, Trippier (84. Alexander-Arnold); Gallagher (46. Mainoo), Rice; Saka (71. Palmer), Bellingham, Foden (90. Gordon); Kane.
Slowenien: Oblak; Karnicnik, Drkusic, Bijol, Janza (91. Balkovec); Stojanovic, Gnezda Cerin, Elsnik, Mlakar (86. Gorenc Stankovic); Sporar (86. Celar), Sesko (76. Ilicic).
Bemerkungen: Verwarnungen: 17. Trippier, 22. Janza (im Achtelfinal gesperrt), 68. Guéhi, 72. Bijol, 77. Foden.