Deloitte-Studie: Europas Fussball-Markt mit starkem Umsatz
Der europäische Fussball-Markt hat sein Wachstum fortgesetzt. Auch die grössten fünf Ligen in England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich steigerten ihre Einnahmen und machten in der Saison 2022/23 erstmals nach vier Jahren wieder Gewinne.
Das geht aus der 33. Auflage des jährlichen Fussball-Reports von Deloitte hervor, den die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am Dienstag vorlegte. Insgesamt stieg der Umsatz auf 35,3 Milliarden Euro und war um 16 Prozent höher als 2021/22 (30,4 Milliarden Euro).
Die fünf Top-Ligen in Europa verbuchten eine Steigerung um 14 Prozent im Vergleich zur Vorsaison (17,2 Milliarden Euro) auf 19,6 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn der Premier League, der Bundesliga, von La Liga, der Serie A und der Ligue 1 lag zusammengerechnet bei 500 Millionen Euro.
WM und Covid-Ende als Antrieb
Die Studie berücksichtigt keine Transfererlöse. «Die Fifa-Weltmeisterschaft 2022, die Aufhebung der letzten Covid-19-Beschränkungen und die Treue und Begeisterung der Fussballfans haben zu einem starken Wachstum des europäischen Fussballmarktes in der Saison 2022/23 geführt», sagte Stefan Ludwig, Leiter der deutschen Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Hinter dem Krösus Premier League mit sieben Milliarden Euro (2021/22: 6,4 Milliarden) liegt die deutsche Bundesliga in der Umsatz-Rangliste der sogenannten Big Five auf Rang zwei mit dem Rekordwert von 3,8 Milliarden Euro (2021/22: 3,1 Milliarden) und verzeichnete ein Wachstum um 22 Prozent. Ähnliches schaffte die Serie A in Italien auf 2,9 Milliarden Euro. Auch die spanische La Liga und die französische Ligue 1 erreichten Höchstwerte bei den Einnahmen von 3,5 Milliarden beziehungsweise 2,4 Milliarden Euro.
Bundesliga verdoppelt Einnahmen
Der Grund für die verbesserten Erlöse der Bundesliga ist vor allem das Ende aller Corona-Einschränkungen 2021/22. Dadurch verdoppelten sich beinahe die Einnahmen an Spieltagen auf 500 Millionen Euro. Zudem ist die höchste deutsche Liga Spitze bei den Zuschauerzahlen.
Die Stadien waren zu 92 Prozent ausgelastet, im Schnitt besuchten 43’000 Zuschauer die Spiele. Dazu kamen um zehn Prozent gestiegene Einnahmen aus Medienrechten (1,5 Milliarden Euro) dank des guten Abschneidens deutscher Clubs in der Champions League 2022/23 und um 19 Prozent verbesserte kommerzielle Erlöse (1,8 Milliarden Euro). Der operative Gesamtgewinn lag bei 400 Millionen Euro. Ein Grund dafür ist, dass die Bundesliga mit 55 Prozent die niedrigste Quote beim Personalaufwand der Big Five hat.