Der Captain lobt die Entwicklung der Mannschaft
Drei Spiele, fünf Punkte, ungeschlagen: Die Schweizer Vorrunden-Bilanz lässt sich sehen. Trotz des späten Ausgleichs beim abschliessenden 1:1 gegen Deutschland, überwiegt der Stolz.
«Grossen Respekt an die Mannschaft.» Sowohl Trainer Murat Yakin als auch Captain Granit Xhaka begannen ihre Analysen mit diesem Satz. Mit einer defensiv kämpferischen Leistung und ein paar offensiven Glanzmomenten kam die Schweiz dem Sieg gegen Mitfavorit Deutschland ganz nahe. Ohne Nachspielzeit hätte die Schweiz die Achtelfinals sogar als Gruppensieger erreicht.
Dass es dafür nicht ganz gereicht hat, schien im Nachhinein zweitrangig. Wichtiger war die Erkenntnis, dass das Team mit einem grossen Gegner mithalten kann. Dieses Selbstverständnis hatten die Schweizer nach der schwachen EM-Qualifikation kurzzeitig verloren. «Wir haben in den letzten sechs Monaten eine riesige Entwicklung gemacht», sagte Xhaka. «Im Team herrscht ein komplett neuer Wille, eine neue Mentalität, eine neue Leidenschaft.»
Diese Erkenntnis macht der Captain, der nach dem Startspiel gegen Ungarn auch in der Partie gegen Deutschland zum «Mann des Spiels» gekürt wurde, nicht zuletzt an den täglichen Trainings fest. Er zeigte sich beeindruckt von der «Intensität und Qualität» in den Übungseinheiten. Etwas, was er im vergangenen Herbst noch bemängelt hatte. «Nun aber haben wir den Hunger der Spieler, jedem Ball bis zum Schluss nachzugehen, klar gesehen», sagte Xhaka, der bekräftigte, dass das Team für die nächste Aufgabe gewappnet sei.
Wie diese genau aussieht, ist noch offen. Gegner wird ein Team aus dem Trio Italien, Kroatien und Albanien, wobei es sich wohl im Direktduell zwischen Italien und Kroatien entscheiden wird, wer den zweiten Platz hinter Spanien belegt. Die Schweizer können die Partie in Berlin nach der bestandenen Reifeprüfung gegen Deutschland mit Zuversicht angehen.
«Wir müssen uns vor niemanden verstecken», sagte Yakin, der im Achtelfinal auf den gesperrten Silvan Widmer verzichten muss. Als Ersatz brachte der Trainer sogleich Leonidas Stergiou in Stellung. «Wir können ihn nun in Ruhe auf die grosse Aufgabe vorbereiten.» Fast eine Woche Zeit haben die Schweizer, die am kommenden Samstag (18.00 Uhr) in Berlin um den Einzug in den Viertelfinal spielen.