Südkorea kritisiert Partnerschaftsabkommen Russlands mit Nordkorea
Südkorea hat das Abkommen Russlands mit Nordkorea über eine umfassende strategische Partnerschaft scharf verurteilt. Der Vertrag habe das Ziel, «die militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit» zwischen Ländern zu stärken, sagte Südkoreas Nationaler Sicherheitsberater Chang Ho Jin am Donnerstag in Seoul. Jede Kooperation aber, die direkt oder indirekt Nordkorea helfe, sich militärisch zu verstärken, stelle eine Verletzung von UN-Resolutionen gegen das Land dar, sagte Chang. Südkorea wolle Gegenmassnahmen ergreifen.
Das von Machthaber Kim Jong Un regierte Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms mit weitreichenden UN-Sanktionen und Einfuhrverboten belegt, die unter anderem auch den Handel mit Waffen oder die Weitergabe von Militärtechnologien an das Land betreffen. Bei einem Staatsbesuch in Pjöngjang am Mittwoch hatte der russische Präsident Wladimir Putin mit Kim das neue Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das auch einen gegenseitigen Beistand im Kriegsfall vorsieht.
Nordkoreas Staatsmedien veröffentlichten am Donnerstag den Wortlaut des Vertrags, der demnach auch eine Beistandspflicht enthält. Darin heisse es: «Sollte eine der beiden Seiten durch die bewaffnete Invasion eines Staates oder mehrerer Staaten in den Kriegszustand geraten, muss die andere Seite unverzüglich militärische oder andere Hilfe mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mittel leisten.»
Die wachsende militärische Kooperation Russlands mit Nordkorea wird von den USA und ihren Verbündeten schon seit Langem mit grosser Besorgnis gesehen. Die USA werfen Nordkorea vor, Russland für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Raketen und Artilleriemunition auszurüsten. Sie befürchten, dass das abgeschottete Nordkorea im Gegenzug militärische Schlüsseltechnologie aus Russland erhalten könnte. Beide Länder haben eine solche Kooperation bestritten.