Amazon investiert weiter Milliarden in Deutschland
Der US-Konzern Amazon ist innerhalb von drei Jahrzehnten zu einem der weltgrössten Arbeitgeber mit über 1,5 Millionen Angestellten geworden. Ein Ende der Expansion ist nicht in Sicht.
So will Amazon weitere zehn Milliarden Euro in Deutschland investieren, den Grossteil davon in seine Cloud-Internetdienstleistungen. Der kleinere Teil soll in den Ausbau von Logistik, Robotik sowie zwei neue Unternehmenszentralen fliessen, wie das deutsche Amazon-Hauptquartier am Mittwoch in München mitteilte.
Die deutsche Amazon-Belegschaft soll bis Jahresende auf 40’000 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen, 2023 waren es rund 36’000. Weltweit beschäftigt der im Sommer 1994 gegründete Konzern mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Menschen, die Mehrheit davon nach wie vor in den USA.
Deutschland für Amazon wichtiger Auslandsmarkt
Zuletzt hatte das Unternehmen im Mai den Aufbau einer neuen Cloud für Europa namens «AWS European Sovereign Cloud» mit Ausgaben in Höhe von 7,8 Milliarden Euro angekündigt, deren erste Region im ostdeutschen Brandenburg angesiedelt werden soll. Dementsprechend bezifferte der Konzern die Gesamtsumme der derzeit in Deutschland geplanten Investitionen auf 17,8 Milliarden Euro.
Von den nun angekündigten zehn weiteren Milliarden will der US-Konzern bis 2026 im Rhein-Main-Gebiet 8,8 Milliarden für den Ausbau der Geschäfte seiner Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) ausgeben. Deren Geschäftsmodell beruht darauf, für Firmenkunden Serverbetrieb und IT-Dienstleistungen in den grossen AWS-Rechenzentren zu übernehmen.
Nach Angaben aus Unternehmenskreisen beinhalten die 8,8 Milliarden unter anderem die Ausgaben für Bauarbeiten und Rechenzentrumsoperationen als auch Importe von Maschinen und Software.
Cloud-Dienstleistungen als Wachstumsfeld
Nach Zahlen des US-Marktforschungsinstituts Synergy Research Group war AWS mit einem globalen Marktanteil von 31 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres nach wie vor unangefochtener Weltmarktführer bei Cloud-Dienstleistungen, verlor jedoch im Wettbewerb mit Microsofts Konkurrenzcloud Azure auf Platz zwei leicht an Boden.