Nach Bootsunglück im Mittelmeer rund 50 Migranten vermisst
Im zentralen Mittelmeer gibt es erneut ein Bootsunglück mit Migranten. In der Nacht zum Montag sei ein Segelboot mit Dutzenden Menschen an Bord vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien gekentert, teilte die Küstenwache mit.
Wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Überlebende des Unglücks meldete, werden rund 50 Menschen vermisst. Die Küstenwache machte keine Angaben zur Zahl der Vermissten, bestätigte lediglich die Suche nach möglichen Vermissten.
Ein Handelsschiff in der Nähe kam dem Migrantenboot in Seenot zu Hilfe und nahm zwölf Menschen aus dem halb gesunkenen Boot an Bord, wie die Küstenwache mitteilte. Die Menschen wurden daraufhin der Küstenwache übergeben und zum Hafen der kalabrischen Stadt Roccella Ionica gebracht. Nach Angaben der Küstenwache starb einer der zwölf geretteten Menschen kurz nach der Ankunft. An der Suche in dem Gebiet sind demnach die Küstenwache sowie Einsatzkräfte der europäischen Grenzschutzagentur Frontex beteiligt.
Das Migrantenboot war vermutlich von der Türkei aus gestartet. Immer wieder versuchen Menschen, mit Booten über das zentrale Mittelmeer nach Lampedusa, Malta, Sizilien oder auf das italienische Festland zu gelangen. Dabei kommt es mitunter zu Bootsunglücken mit Toten und Vermissten. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 23 700 Menschen, die auf Booten Italien erreichten – im Vorjahreszeitraum waren es rund 55 900.