Lukakus Tore zählen nicht und Belgien taumelt wie in Katar
Belgien wird an der EM durch die Auftaktniederlage gegen die Slowakei (0:1) von Erinnerungen an die missratene WM in Katar eingeholt. Romelu Lukaku ist die tragische Figur.
Eine Halbzeit enttäuschte Belgien auf ganzer Linie, dann auch noch Pech dazu. Zwei Treffer wurden vom VAR zurückgenommen, der erste in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit aufgrund einer knappen Abseitsposition, der zweite in der Schlussphase wegen eines Handspiels in der Entstehung. Beide Male wäre Lukaku der Schütze gewesen, beide Male stellte sich sein Jubel als verfrüht heraus.
Dokus Fehler, Lukakus Chancen
Den entscheidenden Fehler für den EM-Fehlstart machte der auf der rechten Angriffsseite weniger gut aufgehobene Manchester-City-Dribbler Jérémy Doku mit seinem missglückten Querpass in den eigenen Strafraum. Symbolisch für die ärgerliche Niederlage stand aber Lukaku. Nicht nur wurden seine zwei Tore nicht anerkannt. Der 31-jährige Mittelstürmer der AS Roma, der schon 85-mal für die Belgier traf, hätte das Spiel insbesondere, aber nicht nur bei seiner ersten Möglichkeit in der dritten Minute auch in andere Bahnen lenken können. Trotz einem halben Dutzend Chancen blieb er über die ganze Partie glücklos.
«Es gibt nicht viel, was ich an der Mannschaft kritisieren kann. Das Einzige, was wir nicht gut gemacht haben, war das Verwerten der Chancen. Wir haben viele Chancen herausgespielt, und wenn wir ein Tor geschossen hätten, wäre es ein leichteres Spiel gewesen. Das gehört dazu», sagte Belgiens Trainer Domenico Tedesco, der seinen Ärger über den nicht gegebenen späten Ausgleichstreffer aufgrund er leichten Handberührung von Lois Openda nur halbwegs verbergen konnte.
Wie in Katar?
Der Fehlstart der Belgier weckt schlechte Erinnerungen. An der WM 2022 in Katar blieb Belgien nach dem 3. Platz vier Jahre zuvor und dem Viertelfinal-Einzug an der EM 2021 in den Gruppenspielen hängen. Zwar gewann die noch von Roberto Martinez trainierte Mannschaft damals das Auftaktspiel gegen Kanada (1:0), das 0:2 gegen Marokko wog in der Abrechnung aber zu schwer. Nun droht Tedesco ein ähnliches Schicksal.