Bryson DeChambeau gewinnt das US Open
Der 30-jährige Amerikaner Bryson DeChambeau gewinnt in Pinehurst, North Carolina, das US Open. Der Golfer der LIV-Konkurrenztour triumphiert zum zweiten Mal an einem Major-Turnier.
Den letzten Putt, mit dem er sich den Turniersieg sicherte, lochte Bryson DeChambeau aus 119 Zentimeter ein. Er beendete ein Golf-Grand-Slam-Turnier, welches in Erinnerung bleiben wird. Der Amerikaner verspielte zuerst auf der Schlussrunde einen Vorsprung von drei Schlägen. Dann triumphierte er nach einem Rückstand von zwei Schlägen doch noch. Vor den letzten drei Bahnen lag der Nordire Rory McIlroy um einen Schlag vorne. McIlroy setzte aber auf dem 16. Grün einen kurzen Putt aus 76 Zentimeter daneben und auf dem 18. Grün patzte er aus 114 Zentimetern Distanz zum Loch.
«Am Ende war mein Triumph wegen Rorys Patzern sicher glücklich», sagte Bryson DeChambeau. «Aber Golf ist ein Spiel, bei dem Glück und Pech eine grosse Rolle spielen. Du brauchst während vier Tagen ausserordentlich viel Glück, um ein Turnier gewinnen zu können.»
«Der beste Schlag meines Lebens»
Auch Bryson DeChambeau verpatzte im Finish einen Putt aus kurzer Distanz. Aber vor allem gelang ihm auf der letzten Spielbahn ein Schlag aus dem Sandbunker aus 50 Metern Distanz bis auf 119 cm an die Fahne heran. «Ich glaube: Das war der bislang beste Golfschlag in meinem Leben», so DeChambeau hinterher. DeChambeau, als extremer Weitschläger bekannt, holte seinen zweiten Major-Titel primär dank Finesse. Natürlich halfen ihm die weiten Abschläge. Aber auf der Schlussrunde traf DeChambeau nur bei 5 von 14 Abschlägen das Fairway, welches ein ideales Weiterspielen ermöglicht.
DeChambeau, der Publikumsliebling, genoss am Ende den Sieg. Vor vier Jahren hatte er das US Open ein erstes Mal gewonnen. Damals applaudierten ihm während der Covid-Pandemie lediglich eine Handvoll Klubmitglieder. Diesmal begleitete eine riesige Zuschauermasse den Amerikaner auf der Schlussrunde.
McIlroy muss weiter warten
Zur tragischen Figur bei DeChambeaus Erfolg wurde einmal mehr der Nordire Rory McIlroy. Vor den letzten fünf Spielbahnen führte er mit zwei Schlägen Vorsprung. Während des gesamten Turniers hatte er sich auf den Grüns keine Blösse gegeben. Aber auf den letzten drei Grüns patzte er zuerst aus 76, und später aus 114 Zentimeter. McIlroy gewann als Jungstar von 2011 bis 2014 vier Major-Turniere. Seither wartet er jetzt schon ein Jahrzehnt lang auf den nächsten Grand-Slam-Titel. Dabei trumpft er an den grössten Turnieren regelmässig gross auf. Es gelingt ihm Spitzenplatz um Spitzenplatz. Am US Open 2024 beendete er zum vierten Mal seit seinem 4. Major-Titel (und zum zweiten Mal in diesem Jahr) ein Major-Turnier auf dem 2. Platz.
«Rory McIlroy wird noch mehrere Major-Turniere gewinnen, daran zweifle ich keine Sekunde», so DeChambeau. «Das Feuer, das ihn antreibt, wird nach diesem US Open noch grösser.» McIlroy gab keinen Kommentar mehr ab. Er verliess die Anlage, als DeChambeaus Sieg feststand, umgehend durch die Hintertür.