Pfeile für Shaqiri, ein pinkes Deutschland-Trikot für den Papst
Die Splitter vom Freitag: Xherdan Shaqiri beim Darten, ein pinkes DFB-Trikot für den Papst und Eindringlinge in Portugals EM-Quartier.
Shaq wirft Pfeile, Sierro ist der Schachkönig
In der Freizeit sind bei den Schweizer Nationalspielern verschiedene Beschäftigungen beliebt. Xherdan Shaqiri erzählt, er habe Darts für sich entdeckt und rühmte seine Treffsicherheit. Leonidas Stergiou, der Wurzeln in Griechenland hat, tat sich mit Athen-Legionär Steven Zuber zusammen, um das dort beliebte Backgammon zu spielen. Silvan Widmer wiederum misst sich gerne im Schach, wobei er sich noch nicht getraut hat, Vincent Sierro herauszufordern. Dieser gilt, wie übrigens auch Nationaltrainer Murat Yakin, als sehr starker Schachspieler.
Keine Playstations in Italiens Hotelzimmern
Der italienische Nationaltrainer Luciano Spalletti hat vor dem EM-Auftakt Berichte über ein Playstation-Verbot im Teamhotel zurückgewiesen. In den Hotelzimmern soll aber geschlafen und nicht gezockt werden. «Mich interessiert nicht, was die Spieler machen. Mich interessiert, dass nachts geschlafen und nicht bis 3.00 oder 4.00 Uhr wach geblieben wird. Das ist eine andere Sache. Ich will nicht, dass die Leute übermüdet sind», sagte der 65-Jährige vor dem Spiel gegen Albanien am Samstag in Dortmund. Im Teamhotel in Iserlohn gebe es Playstations im Gemeinschaftsraum, aber nicht in den Zimmern der Spieler, so Spalletti. Auch Kopfhörer will Italiens Commissario Tecnico bei seinen Spielern nicht sehen.
Rod Stewart statt Mozart
Österreichs Nationalteam begibt sich vor dem EM-Auftakt auf einen musikalischen Exkurs. Zwei Tage vor dem ersten Spiel gegen Frankreich führt Trainer Ralf Rangnick seine Spieler am Samstagabend zu einem Konzert von Rod Stewart aus. Mitsingen werden die meisten wohl nicht. Florian Kainz etwa konnte vor dem Konzertbesuch in Berlin keinen Lieblingssong der englischen Pop-Ikone nennen. Dabei gab es in den letzten Tagen etwas Nachhilfe. «Wir haben jetzt nochmals ein Best-of zusammen angehört im Hotel. Der eine oder andere kennt sicher ein paar Lieder. Aber es ist auf jeden Fall eine coole Abwechslung», sagte der Mittelfeldspieler vom 1. FC Köln.
Papst erhält pinkes DFB-Trikot
Ein wenig Fussball-Stimmung kam am Tag des EM-Eröffnungsspiels auch im Vatikan auf. Komiker Michael Mittermeier machte dem Papst bei einer Audienz ein farblich auffallendes Geschenk. Der 58-jährige Deutsche überreichte dem Oberhaupt der katholischen Kirche das pink-dunkelviolette Auswärtsleibchen des EM-Gastgebers, auf das er den Namen «Franziskus» und die Nummer 10 flocken liess. «Die Nummer 10 wegen Maradona, der ja auch Argentinier war, und natürlich wegen der zehn Gebote», erzählte Mittermeier danach der Deutschen Presse-Agentur. Er hätte den Papst eigentlich auch noch fragen wollen, ob das damals 1986 mit Maradona wirklich die Hand Gottes war, habe es dann aber sein lassen. «Mir hat gereicht, dass er lachte.»
CR7 überwältigt vom Empfang
Portugals Fussballer genossen bereits bei ihrer Ankunft in Deutschland einen europameisterlichen Empfang. Dabei liegt der EM-Titel der Seleção schon acht Jahre zurück. Selbst Superstar Cristiano Ronaldo zeigte sich beeindruckt. Es fühle sich an, als seien sie in Portugal, sagte der fünffache Weltfussballer, nachdem er mit der Mannschaft im EM-Quartier im ostwestfälischen Harsewinkel von rund 6000 Fans begrüsst worden war. Zuvor war der Teambus auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel von einem Korso mit 400 Motorrädern der Bikergruppe «Moto-Tugas» eskortiert worden. Nicht alles lief gesittet ab. Zwei Anhänger versuchten sich Zugang zum portugiesischen EM-Quartier zu verschaffen. Die beiden Eindringlinge wurden umgehend von der Polizei festgenommen.
Giroud – Papa, nicht Opa
Mit 37 Jahren bestreitet Olivier Giroud sein letztes grosses Turnier. Dabei nimmt Frankreichs Rekordtorschütze bei «Les Bleus» die Rolle des Teamseniors ein – fühlt sich aber eigentlich noch gar nicht so alt. «Kylian (Mbappé) hat zum Glück nicht Opa gesagt», meinte der Weltmeister von 2018 angesprochen auf seine Rolle als «Papa der Mannschaft». «Ich habe die Rolle des grossen Bruders, des Papas im Vergleich zu den Jüngeren», so Giroud, der künftig den Jüngeren im Nationalteam Platz machen will und für den Los Angeles Football Club in der MLS auf Torejagd gehen wird.