Träen siegt auf dem Gotthard, Yates neu im Leadertrikot
Die Königsetappe der 87. Tour de Suisse endet mit dem Überraschungssieg von Torstein Träen. Der Norweger reüssiert aus einer Fluchtgruppe heraus auf dem Gotthardpass. Neuer Leader ist Adam Yates.
Für Torstein Träen ist es im Alter von 28 Jahren der erste Profisieg. Der Profi vom Team Bahrain-Victorious gehörte einer ursprünglich achtköpfigen Spitzengruppe an, die sich etwa 15 km nach dem Start in Rüschlikon am Zürichsee gebildet hatte.
Als es in den 18 km langen Schlussanstieg hoch zum Gotthard ging, lag mit Träen und den beiden Schweizern Silvan Dillier und Roland Thalmann nur noch ein Trio vorne. Von diesem hatte Träen die besten Beine. Der Norweger liess sich auf der gepflasterten, alten Passstrasse auch von den Anwärtern auf den Gesamtsieg nicht mehr einholen. Thalmann beendete das vierte Teilstück im 13. Rang als bester Schweizer.
Yates löst Bettiol als Leader ab
Die erste von vier aufeinanderfolgenden Bergankünften wirbelte das Gesamtklassement erwartungsgemäss durcheinander. Neuer Leader ist der Brite Adam Yates, der mit einem Rückstand von 23 Sekunden Etappenzweiter wurde. Der Gewinner der letztjährigen Tour de Romandie führt in der Gesamtwertung 26 Sekunden vor den zeitgleichen João Almeida aus Portugal und Mattias Skjelmose, dem dänischen Vorjahressieger. Der bisherige Gesamtführende Alberto Bettiol aus Italien stürzte noch in der Fläche und erreichte das Ziel mit über drei Minuten Rückstand.
Abstecher ins Tessin
Das Teilstück vom Donnerstag führt über 148 km durch den nördlichen Teil des Tessins und steht der Königsetappe kaum nach. Erneut müssen die kleinen Gänge eingelegt werden. Nach dem Start in Ambri erreichen die Fahrer über einen 7,6 km langen Anstieg bereits nach 33 km aus Richtung Norden den Zielort Carì. Die Schlusssteigung zum Skigebiet erfolgt nach einer längeren Zusatzschlaufe mit dem Wendepunkt in Bellinzona über die schwerere Südseite. Sie ist 10,5 km lang, durchschnittlich acht Prozent steil und erinnert mit ihren 22 Haarnadelkurven an die legendäre Alp d’Huez.