Bericht kritisiert Umgang des Bistums Sitten mit Missbrauchsopfern
Die Anhörung von Opfern von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche war in der Diözese Sitten in vielen Fällen unangemessen. Zu diesem Schluss kommt eine externe und unabhängige Prüfung des Umgangs des Bistums mit Missbrauch.
Die befragten Personen hätten den ersten Empfang durch ein Kirchenmitglied oft als einschüchternd und wenig unterstützend empfunden, heisst es in dem am Dienstag vorgestellten Bericht. «Zu dieser Unangemessenheit des ersten direkten Kontakts kommen insbesondere eine institutionelle Trägheit bei der Bearbeitung der Dossiers und ein Mangel an Proaktivität bei der Nachverfolgung hinzu», sagte Stéphane Haefliger von der Firma Vicario Consulting, die mit der Prüfung beauftragt war.
Die Diözese gestand Fehler ein und kündigte einen Aktionsplan an. Unter anderem sollen Missbrauchsopfer besser betreut und die Kommunikation mit diesen verbessert werden. Der Bericht stützt sich auf die Befragung von etwa 20 Missbrauchsopfern und die Analyse von etwa 15 Akten aus dem Bistumsarchiv.