Assange-Berufung gegen Auslieferung wird im Juli in London verhandelt
Die Berufung von Wikileaks-Gründer Julian Assanges gegen seine Auslieferung von Grossbritannien an die USA soll im Juli vor dem High Court in London verhandelt werden.
Vorgesehen ist eine zweitägige Anhörung am 9. und 10. Juli, wie ein Justizsprecher am Dienstag in der britischen Hauptstadt der Nachrichtenagentur PA zufolge sagte. Der High Court hatte einem entsprechenden Antrag des gebürtigen Australiers im Mai teilweise stattgegeben und damit eine unmittelbare Überstellung des 52-Jährigen an die USA abgewendet.
Die US-Regierung will Assange wegen
Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft. Dem Wikileaks-Gründer wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Nach Ansicht seiner Unterstützer ist Assange hingegen wegen der Aufdeckung von US-Kriegsverbrechen ins Visier der US-Justiz geraten.
Angeblich schlechter Gesundheitszustand
Assange sitzt seit mehr als fünf Jahren in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis. Sein Gesundheitszustand soll schlecht sein. Stella Assange hatte US-Präsident Joe Biden nach dem Urteil im Mai aufgefordert, die Anklage gegen ihren Ehemann fallenzulassen. Verfahrensbeobachter schliessen aber nicht aus, dass die USA ihrerseits Rechtsmittel einlegen, falls das Gericht Assanges Antrag im Juli folgt.