Bericht: Tote in Gaza – Abbas fordert Sitzung des UN-Sicherheitsrates
Nach den jüngsten israelischen Militäreinsätzen im Gazastreifen mit vielen Opfern hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eine ausserordentliche Sitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. Es gehe darum, die Auswirkungen des «grausamen Massakers» der israelischen Armee zu besprechen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Samstagabend unter Berufung auf Abbas. Er forderte demnach ein internationales Eingreifen, um die humanitäre Katastrophe in den Palästinensergebieten zu beenden.
Israels Militär hatte am Samstag im Zentrum des Gazastreifens vier aus Israel entführte Menschen befreit. Bei Einsätzen in der Gegend kamen nach Angaben einer von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörde mindestens 210 Palästinenser ums Leben. Zudem soll es rund 400 Verletzte gegeben haben. Die ebenfalls von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sowie medizinische Kreise im Gazastreifen hatten zuvor von 55 Toten gesprochen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari wiederum sprach von weniger als 100 Todesopfern im Zusammenhang mit der Befreiung der Geiseln. «Ich weiss nicht, wie viele davon Terroristen sind», sagte er. Extremisten hätten Zivilisten als Schutzschilde missbraucht.