Guterres fordert drastische Klimaschutzmassnahmen
Alarmierende Klimaberichte zeigen nach Überzeugung von UN-Generalsekretär António Guterres die Notwendigkeit drastischer Massnahmen.
Er rief am Mittwoch zu einem Werbe- und Finanzierungsboykott der Industrie auf, die Profite mit fossilen Brennstoffen wie Gas, Öl und Kohle macht. Regierungen sollten Werbung der Branche verbieten, ähnlich wie Tabakwerbung. PR-Agenturen sollten keine Aufträge solcher Firmen mehr annehmen und bestehende Aufträge auslaufen lassen, sagte Guterres laut Redetext bei einer Rede im American Museum of Natural History in New York. Finanzinstitute sollten stattdessen in erneuerbare Energien investieren. Er nannte die Unternehmen der Branche für fossile Brennstoffe «Paten des Klimachaos».
Sie hätten jahrzehntelang Fortschritte in Richtung klimafreundliche Energie blockiert. «Milliarden von Dollar wurden dafür aufgewendet, die Wahrheit zu verdrehen, die Öffentlichkeit zu täuschen und Zweifel zu säen», sagte Guterres. Gleichzeitig hätten solche Firmen mit Billionen an Subventionen aus Steuergeldern Rekordgewinne gemacht. Es sei höchste Zeit, diese Profite mit einer Sondersteuer zu belegen, um Klimaschutzprojekte zu finanzieren.
Guterres regte auch die Einführung von Abgaben bei Schifffahrt, Luftverkehr und Brennstoffindustrie an, um mehr Geld für die Transformation zu nachhaltiger Energie in ärmeren Ländern zu haben. Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20), die 80 Prozent der weltweiten klimaschädlichen Emissionen erzeugen, müssten am meisten tun und ärmeren Ländern sowohl Technologien als auch Finanzhilfen geben.